Mit pfiffigem Upcycling die Welt verändern
13.03.2013

Mit pfiffigem Upcycling die Welt verändern

KiJu gewinnt Umweltpreis

Das katholische Kinder- und Jugendzentrum (KiJu) in Neheim hat den von der Stadt Arnsberg und der RWE Deutschland AG ausgelobten Umweltpreis gewonnen. Die Kinder und Jugendlichen bewarben sich bereits im vergangenen Jahr mit dem Projekt „Upcycling – Weg damit, kommt uns nicht in die Tüte!“ und wurden neben fünf weiteren Preisträgern ausgezeichnet. Die stellv. Bürgermeisterin Rosemarie Goldner überreicht jetzt den Preis.

Im Wettbewerb konnten Ideen und Initiativen sowie praktische Aktivitäten eingereicht werden. Die Themenfelder, in denen sich Unternehmen, Einzelpersonen, Schulen, Jugendgruppen, Kindergärten oder andere Einrichtungen bewerben konnten, waren vielfältig: Sie reichten vom Energiesparen über Wärmedämmungsmaßnahmen bis hin zu Projekten, die zu Verhaltensänderungen führen und sich mit dem Klimawandel beschäftigen. Hier fand sich das KiJu Neheim mit seiner Idee des „Upcyclings“ wieder.

Upcycling ist - so wie Recycling - eine Art der Müllvermeidung. „Beim Upcycling wird Abfall als Material für die Schaffung neuer Produkte verwendet“, erklärt Kerstin Arndt, Leiterin des KiJu. Im Gegensatz zu Recycling ist ein geringerer Energieaufwand nötig, um Neues zu schaffen. Außerdem wird die Qualität des Abfalls nicht gemindert.

So wurden im KiJu aus Trinkpäckchen oder alten Jeanshosen coole Shoppingbags genäht, ausrangierte Stühle zu Traumstühlen designt, aus Schrott Windräder gebaut oder aus zu klein gewordenen Shirt trendige Loop-Schals gebunden. Das größte Projekt fand jedoch im letzten Sommer statt, denn da wurde der Treff im KiJu komplett durch Upcycling und somit fast ohne Kosten neu gestaltet. Ein Malermeister mischte seine Farbreste so, dass die Farben entstanden, die die Jugendlichen sich an der Wand wünschten. Aus alten Paletten, Matratzen und Stoffresten wurde eine Chill-Ecke gebaut, altbackene Schränke mit Comics beklebt und so zu einem Spielkonsolen-Schrank umfunktioniert. Derzeit sind die KiJu-Upcycler dabei, einen defekten alten Kicker zu einer Garderobe umzubauen. Wer jetzt noch Ideen braucht, sollte mal hier schauen: http://www.weupcycle.com

Unterschiedliche Beobachtungen und Entwicklungen in den letzten Jahren ließen die Mitarbeiter des KiJus das Prinzip des „Upcyclings“ in der Einrichtung stets weiter zu einem festen Bestandteil entwickeln. Nicht nur ein Großteil der Besucher hat mit Geldknappheit zu tun – auch der Bereich der Jugendarbeit war in den letzten Jahren oft geprägt von Sparmaßnahmen und Kürzungen.

Die Begeisterung liegt in den unglaublich vielen schönen Produkten, die aus Abfall entstehen können. Solche – oft ungeahnten Möglichkeiten – versucht das KiJu den Kinder und Jugendlichen stets mit auf ihren Lebensweg zu geben. Als Motivation und Anregung, welch kostbare Schätze sonst unbedacht weggeworfen werden. Kerstin Arndt: „Schön, für ein solches Prinzip mal eine Auszeichnung zu erhalten! Mit einer Idee, die selbst Fachleuten noch unbekannt war.“

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