Vom Bunker auf die Bühnen
07.07.2014

Vom Bunker auf die Bühnen

JUPA-SOUNDCHECK: Tobias Hundt

Tobias Hundt und seine Band begannen in einem Bunker, Musik zu machen. Heute sind sie Preisträger des David Awards und in ganz Deutschland auf Tour unterwegs. Wer Tobias Hundt und Band hört, spürt sofort: hier sind Musiker mit Herzblut am Werk. Geladene Gitarren, elektronische Beats und tiefe, spirituelle Texte, die Seelen verbinden. Immer mehr Fans sind davon berührt.

Heute schaut Tobias Hundt auf eine eigene EP und zwei Alben zurück. Bevor das alles entstehen konnte, gab es erst einmal ein Stück harte Arbeit zu bewältigen. Tobias Hundt und seine vier Bandmusiker wollten schon lange ein Album aufnehmen, hatten dafür aber wenig Mittel. Das hielt sie aber nicht von ihrem Plan ab. „Wir sind nicht in eine Finca nach Spanien gefahren, sondern in einen alten leerstehenden Militär-Bunker ohne fließend Wasser und sanitäre Anlage – irgendwo im Marburger Wald“, erzählt Tobias. „Wir haben angefangen zu produzieren, ohne zu wissen, wie wir das Album überhaupt finanzieren sollten.“ Die fünf Jungs steckten einfach ihr ganzes Geld ins Equipment. Diese Tage werden sie nie vergessen. „Wir sind an unsere Grenzen gegangen, das hat uns als Band enorm zusammengeschweißt“, sagt Tobias.

Die Produktion war das größte Erlebnis für die Jungs als Band. Und die Zeit im Bunker hat sich ausgezahlt. Das dort entstandene Album „Am Leben“ wurde 2012 mit dem David Award für das beste christliche Album ausgezeichnet.

Tobias Hundt, 26, aus Hessen macht seit nunmehr sechs Jahren gemeinsam mit seinen vier Freunden Markus Straßheim, Jonas Heidebrecht, Nico Heidebrecht und Patrick Serafin Rock- und Popmusik. „Meine Songs entstehen aus der Sehnsucht, das Leben zu spüren“ sagt er. Darin geht es um die Kontraste zwischen Sieg und Niederlage, Lachen und Weinen, Kampf und Stillstand – Dinge, die jedem Menschen im Laufe seines Lebens begegnen. Das Motto der Band: „Das hier ist unser Leben. Wir haben noch lange nicht genug.“

Dass Tobias Hundt einmal Musiker werden würde, hätte er vor sieben Jahren selbst nicht geglaubt. Damals spielte er als Handballer beim einem Zweitligisten, bis er plötzlich merkte, dass ihn etwas anderes unglaublich begeistert: Musik. Er absolvierte daraufhin eine Musikschule in der Schweiz und kann seither ohne Musik nicht mehr leben.

Den großen Hit landeten Tobias Hundt und Band mit ihrem Song „Das ist mein König“. Darin singt Tobias „Nichts muss ich fürchten, solange ich weiß, dass der König der Könige nah bei mir bleibt.“ Ein Lied, das Hoffnung spenden soll. Es wirkt: In Kirchen wird der Song auf und ab gespielt. Tobias' persönliches Lieblingsstück ist „Gethsemane“. Darin interpretiert er eine Passage aus der Bibel, kurz vor dem Tod Jesu.

Tobias hat schon immer Musik gemacht. „Meine Mutter erzählt gerne, wie ich früher auf Tennisschlägern Gitarre gespielt habe“, sagt Tobias. „Wie ich dirigierend durchs Haus marschiert bin und Trompeten mit meinem Mund imitiert habe.“ Das erste Instrument, das er gelernt hat, war das Klavier. Mit 13 Jahren begann er mit Schlagzeug-Unterricht. Anlass dafür war, dass ihn ein paar Jungs auf dem Schulhof gefragt haben, ob er in ihrer Band spielen wollte. „Was sie nicht wussten: Sie verwechselten mich mit meinem Bruder“ erinnert sich Tobias. Er konnte gar kein Schlagzeug spielen, dachte sich aber: „So eine Chance kommt nie wieder!“ Daraus entstanden eine siebenjährige Bandgeschichte und eine kleine EP. Als sich dann diese Band nach sieben Jahren auflöste, fing Tobias an, Songs auf der Gitarre zu schreiben.

Glaube ist für Tobias Hundt etwas ganz Natürliches. „Es ist ist eben etwas, was ich in mir trage. In jeder Situation, in jedem Gespräch, in jedem Song, in allem was passiert“, sagt er. „Auch, wenn ich gerade mal nicht daran denke, oder es mir nicht bewusst ist.“

Inspiration holt sich Tobias Hundt von vielen anderen deutschsprachigen Künstlern wie Casper, Marteria, Max Herre, oder Bosse. „International sind bei mir Coldplay ganz vorne;“ sagt er. „Die würde er gern mal live hören.“ Ziemlich begeistert ist Tobias auch von Bruno Mars Auftritt bei der Halbzeitshow des diesjährigen Super Bowl. „Das war so ein Moment, in dem mein Musiker-Herz höher schlug“, sagt er.

Die Abwechslung ist es, die Tobias Hundt als Musiker nicht mehr missen möchte. „Ich liebe den Moment, vor 2000 Menschen zu spielen und genieße ebenso Mini-Konzerte im Gefängnis“, sagt er – bald wird es von Tobias Hundt noch mehr zu hören geben: Aktuell entsteht im Studio ein neues Album.

Tobias Hundt

Mix