"Wir haben auf der Seite der Armen und Bedürftigen zu stehen“
15.04.2014

"Wir haben auf der Seite der Armen und Bedürftigen zu stehen“

Paderborn, 14. April 2014. Gut zwei Jahre dauert es noch, bis in Krakau der nächste Internationale Weltjugendtag stattfindet – eine lange Zeit für die vielen jungen Frauen und Männer aus dem Erzbistum Paderborn, die regelmäßig an dem kirchlichen Großereignis teilnehmen. Entsprechend zahlreich folgten sie der Einladung von Erzbischof Hans-Josef Becker zum diesjährigen diözesanen Weltjugendtag: Über 150 Jugendliche und junge Erwachsene kamen am Samstag nach Paderborn, um in Marktkirche und Hohem Dom etwas von der Begeisterung der großen Jugendtreffen aufleben zu lassen.

„Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich” (Mt 5.3). Diesen Vers aus den Seligpreisungen des Matthäus-Evangeliums wählte Papst Franziskus als Motto für den 29. Weltjugendtag 2014. „Wir haben auf der Seite der Armen und Bedürftigen zu stehen“, betonte Erzbischof Hans-Josef Becker in seiner Katechese in der Marktkirche. Er forderte die jungen Christen auf, durch ihre Einstellung und ihren Lebensstil zu zeigen, dass es mehr als nur den Konsum im Leben gibt. „Papst Franziskus ist uns da ein Vorbild – viele bewundern ihn deswegen, und viele kommen sicher ins Grübeln, ob sie nicht auch bei sich etwas verändern könnten“, so der Erzbischof.

Erzbischof Hans Josef Becker (links) antwortete beim Diözesanen Weltjugendtag auf die vielen Fragen der 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (rechts: Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder). Foto: Lankowski/JUPA Nach der Katechese hatten die Jugendlichen Gelegenheit, Fragen an den Erzbischof zu richten. Angesprochen auf seine persönlichen Erfahrungen mit Armut berichtete er aus seiner Kindheit in den Nachkriegsjahren. „Ich habe immer eine große Solidarität gespürt – Nachbarn, Freunde und Familie, wir haben uns alle geholfen.“ Erzbischof Becker: „An den Tagen, an denen es uns richtig gut geht, spüren wir große Dankbarkeit – wenn wir darüber nachdenken, wie groß und schön das Geschenk des Lebens ist, das uns Gott gemacht hat.“ Der Erzbischof ermutigte die Jugendlichen dazu, über ihren Glauben ins Gespräch zu kommen: „Erzählt euren Freunden vom heutigen Tag. Erzählt ihnen von euren Erlebnissen vor einem Jahr in Rio. Vielleicht braucht ihr aber auch gar nicht viele Worte und macht es wie der Heilige Franziskus: ‚Wir müssen das Evangelium allen verkünden, wenn nötig auch mit Worten’.“

In der Marktkirche eröffnete Erzbischof Hans-Josef Becker anschließend die Liturgie zum Palmsonntag. Die Jugendlichen zogen in einer großen Prozession begleitet von einer lautstarken Samba-Trommelgruppe durch die Innenstadt zum Hohen Dom, wo der Gottesdienst mit einer medial und musikalisch gestalteten Passionsgeschichte fortgesetzt wurde. Musikalisch wurde den Gottesdienst von Musikern und Sängern gestaltet, die am letzten Weltjugendtag in Rio de Janeiro teilgenommen hatten. In der Marktkirche hatte zuvor die Band „Like a Breeze“ für Stimmung gesorgt.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Tag“, so Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder. „Der Erzbischof hat den jungen Menschen gute Botschaften und Vorschläge mit auf den Weg gegeben, wie sie der materiellen und geistigen Armut begegnen können.“ Der diözesane Weltjugendtag endete mit einem deutsch-brasilianischen Begegnungsfest im Konrad-Martin-Haus. Den Abend und den ganzen diözesanen Weltjugendtag hatte die Abteilung Jugendpastoral/Jugendarbeit im Erzbischöflichen Generalvikariat in Kooperation mit dem Diözesanverband des Bund des Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisiert.

Erzbischof Hans Josef Becker (links) antwortete beim Diözesanen Weltjugendtag auf die vielen Fragen der 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (rechts: Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder).
Nach der Eröffnung des Palmsonntagsgottesdienstes in der Marktkirche zogen die Jugendlichen in einer großen Prozession, begleitet von einer lautstarken Samba-Trommelgruppe, durch die Innenstadt zum Hohen Dom.

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