Einzug in den Dom von San Isidro
20.01.2019
WJT 2019

Zu Gast in San Isidro

Gastfreundschaft und gemeinsame Glaubensfeiern sind ein Vorgeschmack auf das Hauptprogramm des Weltjugendtags in Panama.

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von Laura Konieczny

Nach einem langen Tag im Bus und dem Besuch der Kolping Familie in Bolivien sind die Weltjugendtagspilger aus dem Erzbistum Paderborn vor allem eins: erschöpft. Die Müdigkeit schwindet jedoch schnell, als die drei Reisebusse der Gruppe im Zentrum von San Isidro vorfahren. Mit lauter Musik, Tanz und Gesang begrüßen die freiwilligen Helferinnen und Helfer aus der Costa Ricanischen Diözese San Isidro ihre Gäste zu den Tagen der Begegnung. Drei Tage verbringen die Pilgerinnen und Pilger hier in Gastfamilien.

Bischof Gabriel

»Das hier ist ein Vorgeschmack auf den Weltjugendtag in Panama.«

Bischof Gabriel
Bischof der Diözese San Isidro

Nach einem herzlichen Willkommen bei der Registrierung der Pilgergruppe lädt Bischof Gabriel zur Messe in der Kathedrale. Dazwischen: Eine Begrüßung wie für Superstars. Unter lautem Jubel, Gesang und Konfettiregel ziehen die deutschen Gäste in die Kirche ein. „Das hier ist ein Vorgeschmack auf den Weltjugendtag in Panama“, verspricht Bischof Gabriel. Die Freude über die weit gereisten Gäste ist ihm ins Gesicht geschrieben, während er abwechselnd auf Spanisch und Englisch die Messe liest. Seine Botschaft für die jungen Menschen lautet: Feiert euren Glauben, anstatt Materialismus und Konsumwahn. Nehmt euch Zeit für Stille, um Gottes Wort zu hören. Und zu guter letzt letzt: Seid Missionare. Lebt für Andere. Seine Worte, begleitet von den fröhlichen Rhythmen dene Band, berühren die Jugendlichen sichtbar. Wo vorher müde Augen waren, zeigt sich nun bei vielen ein dankbares Lächeln.

Getauschte Flaggen
Erinnerungsfotos
Tanz als Ausdruck des Glaubens

Dankbarkeit und Lebensfreude

Dankbarkeit und Lebensfreude scheinen die überwiegenden Gefühle während der Tage der Begegnung zu sein. „Das Willkommen war sehr beeindruckend“, sagt Marlen Fortströer aus Delbrück: „Ich habe die Freude darüber gespürt, dass wir kommen und mich gleich willkommen gefühlt.“ Es ist der dritte Weltjugendtag der 26-Jährigen. In Sydney und Madrid sei es auch sehr schön gewesen, allerdings nicht mit so viel Partystimmung. Jan David Menne, 24, stimmt ihr zu. Er habe die Gastfreundschaft der Ticos - so nennen sich die Menschen in Costa Rica selbst - besonders genossen. „Trotz der Sprachbarriere wurden wir total herzlich aufgenommen und haben uns super mit der Gastfamilie verstanden", sagt der Dortmunder. Auch das Programm, das die jungen Menschen aus der Diözese San Isidro für die Gäste aus Deutschland, Bolivien, Paraguay, Argentinien und Mexiko vorbereitet haben, sei sehr schön gewesen. Seine Erkenntnis aus der gemeinsamen Zeit: „Wir kommen alle aus anderen Ländern und haben doch das selbe gefeiert." Bei einem Ausflug in den Nationalpark, gemeinsamen Gruppenspielen und einem Abend mit typisch costa ricanischen Speisen verband die Pilgerinnen und Pilger stets der christliche Glaube.

»Wir kommen alle aus anderen Ländern und haben doch das selbe gefeiert.«

Jan David Menne
Teilnehmer Weltjugendtag

Feiern, dass können die Costa Ricaner und internationalen Gäste fürwahr. Das wurde insbesondere beim Diá Diocesana am Samstag deutlich. Mit Livemusik und Tanzeinlagen, Akrobatikvorführungen und mehrsprachigen Sprechgesängen zelebrierten knapp 1000 junge Menschen und ihre Gastgeber das Leben.

„Die Menschen hier haben offenbar eine andere Lebenseinstellung", beschreibt Annika Österdiekhoff das. „Als wir ankamen, wurden wir gefeiert wie Fußballstars und beim Friedensgruß geben sich die Menschen Küsschen anstatt die Hand. Das finde ich total schön." Nach den Tagen der Begegnung freue sie sich nun auf das Hauptprogramm in Panama: Darauf, den Papst zu sehen und weitere neue Menschen kennenzulernen.

Am Sonntag fährt die Gruppe aus dem Erzbistum Paderborn nach einem weiteren gemeinsamen Gottesdienst in der Domgemeinde von San Isidro mit Bussen von Costa Rica nach Panama. Dort beginnt am Dienstag das Hauptprogramm des Weltjugendtages in Panama-City. Erwartet werden mehrere hunderttausend Menschen.

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