„Zusammen erreichen wir was!“
17.06.2013

„Zusammen erreichen wir was!“

„Klar schaffen wir das!“ Sophia Schulz und Pauline Schrader sitzen am Freitagmittag auf dem Sportplatzrasen des Jugendhauses Hardehausen, beide malen fleißig an einem Schild. Die Frage, ob die 72 Stunden wohl zu knapp sind, um die komplette Aktion durchzuziehen, scheint ihnen fast überflüssig – schließlich sind sie nicht allein. Gemeinsam mit 38 anderen Kindern und Jugendlichen der Kirchengemeinde St. Vincentius aus Scherfede packen die beiden Sternsingerinnen zur 72-Stunden-Aktion des BDKJ an.

Ein paar Meter weiter wird gemessen, gesägt und Holz geschleppt. Das große Ziel: einen Holzunterstand für den Schöpfungspfad bauen, der im Jugendhaus mit insgesamt sieben Stationen entstehen soll. Den sieben Schöpfungstagen nachempfunden hat jede Station einen Schwerpunkt. „Am vierten Tage schuf Gott die Pflanzen“ – so wird der Unterstand die vierte Station darstellen, an der jeder Besucher sich einen Sonnenblumenkern in einen Blumentopf pflanzen und mit nach Hause nehmen kann. „Letztes Jahr habe ich auch bei einer Aktion mitgemacht, da haben wir Turngeräte für die Grundschule erneuert. Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich hier auch dabei sein musste“, berichtet Pauline. Und Sophia ergänzt: „Es ist total lustig, mit seinen Freundinnen bei dieser Aktion mitzumachen. Wir lernen auch viele neue Leute kennen, das ist toll!“ In dieser Atmosphäre lässt sich gut etwas schaffen: Laut schallt das Lied „An Tagen wie diesen“ über den Sportplatz. Am Unterstand werden bereits die ersten Planken für das Dach hochgereicht – und von Klein bis Groß packt jeder mit an.

Ortswechsel. Eine halbe Stunde später, 17 Kilometer entfernt. Mitten im Warburger Wald. Hier tickt ebenfalls die Uhr, die 72 Stunden runterzählt. Die Kolpingjugend Welda renoviert gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Heilpädagogischen Zentrum St. Laurentius aus Warburg eine Schutzhütte und den umliegenden Platz. „Wir sind schneller als die Polizei erlaubt“, lacht Jörg Isermann, Verantwortlicher für die Aktion. Die 35 Jugendlichen haben an diesem Vormittag schon die komplette Schutzhütte von außen gestrichen, Bäume beschnitten, den anliegenden Spielplatz in Ordnung gebracht – und bei der Motivation der jungen Leute ist auch das Tempo nicht verwunderlich: Carolin David von der Kolpingjugend erzählt, dass sie morgen Geburtstag hat. „Wenn ich morgen schon nicht dabei sein kann, dann wollte ich wenigstens heute nach der Arbeit vorbeikommen. Wenn vom Dorf so eine Aktion gestartet wird, will man natürlich dabei sein!“ Von Müdigkeit ist auch bei den Jugendlichen aus dem St. Laurentius-Heim nichts zu spüren: „Das Anstreichen und aufs Dach zu klettern macht am meisten Spaß. Die Leute sind nett und wir erleben hier mal was Spannendes außerhalb unserer Gruppe“, berichten Leon Hake und Christian Schmidt begeistert. Jörg Isermann ist überzeugt von der Kooperationsarbeit: „Die 48-Stunden-Aktion hatten wir auch bereits gemeinsam mit dem HPZ gemacht. Wir haben ein gutes Miteinander.“ 24 Stunden später trifft man nicht mehr die komplette Gruppe an: Viele sind am Bolzplatz im Dorf, um diesen mit Sand aufzufüllen. Die Grillstelle an der Schutzhütte wird schon mit Kohle bestückt: Bereits nach knapp 48 Stunden können die Weldaer einen großen Haken hinter die Aktion setzen – alles geschafft! „Wir sind eine gute Gemeinschaft“, blicken Leonie Vogler und Kira Blömeke auf die letzten Tage zurück. „Dass wir an der bundesweiten Aktion teilgenommen haben zeigt uns, dass wir zusammen etwas erreichen können!“

Sonntag, 16. Juni, halb elf vormittags. Das große Finale der 72-Stunden-Aktion in Hardehausen ist gekommen: Der neue Unterstand feiert Richtfest! Die Besucher des Gottesdienstes der Hardehauser Kirche drängen sich um die Station vier des Schöpfungspfades. Wie stolz und glücklich sie sind, es so toll geschafft zu haben, zeigen die Scherfeder Kinder und Jugendlichen in einer einstudierten Choreographie zu dem offiziellen Aktionssong „Himmel“. Anschließend segnet Jugendpfarrer Stephan Schröder den Unterstand: „Die Samen an dieser Station sollen uns erinnern, dass Du Gutes in uns gepflanzt hast, damit wir uns für das Gute in der Welt einsetzen.“ Blickt man in die strahlenden Gesichter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, so sieht man eines: Der Einsatz für das Gute beglückt nicht nur andere, sondern auch die Macher. Franziska Blömeke blickt begeistert auf die letzten drei Tage zurück: „Erstaunlich, wie gut die unterschiedlichen Gruppen harmoniert haben! Es ist ein super Gefühl, dass unser kleines Dorf bei der bundesweiten Aktion so viel geschafft hat!“ Wirklich erstaunlich, was ein einfacher, tickender 72-Stunden-Countdown alles bewirken kann.

Mix