28.07.2023
Firmung

Sie wollen den Glauben frei leben

Daria Simon und Leonard Oberwinter gehen zur Firmung. Warum?

Als Jugendliche sind Daria Simon und Leonard Oberwinter dabei, ihren eigenen Lebens- und Glaubensweg zu entdecken. Die beiden jungen Menschen haben ganz unterschiedliche Interessen, aber eins haben sie gemeinsam: Sie kommen aus dem Pastoralen Raum Marsberg im Sauerland und engagieren sich auf ihre Weise in ihren jeweiligen Kirchengemeinden. Im Herbst 2023 lassen sie sich firmen. Sie wollen sich „be-Geistern“ lassen, wenn sie im Sakrament der Firmung die Gaben des Heiligen Geistes empfangen. Warum sie sich dazu entschieden haben, verraten die Firmkandidatin und der Firmkandidat im Selbstporträt. Das sind ihre guten Gründe.

Daria Simon

Hi! Ich bin Daria. Mein großes Hobby ist die Musik: Ich spiele Orgel, Klavier und singe im Chor. Natürlich verbringe ich auch viel und gern Zeit mit meinen Freundinnen und Freunden.

Meine Heimatkirche ist St. Vitus in Marsberg-Erlinghausen. Seit 2021 engagiere ich mich hier als Organistin. Das macht mir so viel Spaß, dass ich das Orgelspielen später zu meinem Beruf machen möchte. Tatsächlich hat mich sogar die Musik an den Glauben herangeführt. Mit meiner Musik kann ich die Gemeinde durch die Liturgie begleiten, aber auch musikalisch meinen eigenen Glauben ausdrücken.

Ich bin sicher, dass die Firmung mir hilft, meinem Glauben noch mehr nachzugehen. Mich firmen zu lassen, bedeutet für mich auch, dass ich meinen Glauben allein und frei leben kann. Wenn ich mir vorstellen würde, dass ich nicht zur Firmung gehe, würde ich mich total von der Kirche distanziert fühlen – das wäre kein gutes Gefühl.

Von den „1000 guten Gründen“ gefällt mir am besten „Grund 159: Weil Siri keinen Trost spendet“. Das stimmt! Wenn man Probleme hat oder einfach jemanden zum Reden braucht, dann kann man immer zur Kirche kommen, ganz egal, was einen beschäftigt. In solchen Situationen kann das Handy auch nicht mehr helfen. Und es möchte ja auch nicht unbedingt jeder mit seiner Familie über alles sprechen.

Wenn ich mir von der Kirche etwas wünschen dürfte, dann, dass sie der heutigen Zeit gegenüber offener wird. Dass sie jede und jeden aufnimmt und akzeptiert.

Leonard Oberwinter

Hallo, ich heiße Leonard. Ich komme aus der Kirchengemeinde St. Magnus in Niedermarsberg. Seit 2016 bin ich als Messdiener aktiv und seit Anfang 2022 helfe ich ehrenamtlich im Küsterdienst und in der Messdienerausbildung. Außerdem mache ich gern Musik und interessiere mich für Kirchenglocken.

Schon immer habe ich mich dafür interessiert, wie Kirche hinter den Kulissen abläuft. Wie wird der Gottesdienst vor- und nachbereitet? Was passiert in der Sakristei? Der Küsterdienst und das Unterstützen der Messdiener sind für mich zu einer großen Leidenschaft geworden, die ich mit meinem Glauben verbinden kann.

Ich habe Freude daran, zusammen mit anderen Menschen meinen Glauben zu teilen und zu leben, das heißt zusammen zu singen, zu feiern oder auch in einer besinnlichen Atmosphäre zur Ruhe zu kommen oder Trost zu finden. Das macht mich glücklich und festigt meinen Glauben.

Ich habe mich entschieden, zur Firmung zu gehen. Für mich fühlt sich das richtig an. Ich glaube an Gott und bin überzeugt, dass er an meiner Seite steht. Er hilft mir, zu glauben, dass es im Leben immer weitergeht, auch wenn es schwierige Situationen gibt. Gerade jetzt in der Phase, in der ich meinen Schulabschluss gemacht habe, hat mir der Glaube geholfen, diese Zeit gut zu meistern. Ebenso weist mich der Glaube daraufhin, Dinge wertzuschätzen. Dankbar zu sein für das, was man hat. Jeden Moment bewusst zu genießen.

Die Firmung ist für mich etwas Besonderes. Ich bereite mich darauf vor, im Glauben erwachsen zu werden und Gott näher zu kommen. Ich freue mich darauf, dieses Fest zusammen mit meiner Familie zu feiern.

Wenn ich die Motive der Initiative „1000 gute Gründe“ durchstöbere, finde ich Nr. 72 ganz cool: „Weil du nirgendwo sonntags um 10 Uhr so viele Leute zum Feiern findest“. Das zeigt, dass die Kirche etwas Einzigartiges ist. Wenn es sie nicht geben würde, fändest du niemanden mehr, der sich neben dem Alltag auch Zeit für das Zusammensein im Glauben nehmen kann. Ich wünsche mir, dass die Kirche es schafft, ihre schwere Krise durchzustehen und sich mehr an der Lebenssituation der Menschen orientiert.

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