Advent sind die vier Wochen vor Weihnachten. Der Name stammt vom lat. Wort adventus und bedeutet übersetzt „Ankunft“. Gemeint ist damit die Ankunft Jesu. Der Advent ist die Vorbereitungszeit das Weihnachtsfest. Gleichzeitig erinnert der Advent auch an die Wiederkunft Jesu am Ende der Zeit, wenn die Welt vollendet wird. Zum Advent gehören vier Adventssonntage. Die liturgische Farbe dieser Zeit ist violett. Einzige Ausnahme: der dritte Adventssonntag (Gaudete) hat einen besonders freudigen Charakter. Daher ist seine liturgische Farbe rosa – eine Farbe, die nur an diesem Sonntag und am vierten Fastensonntag (Laetare) getragen wird. Mit dem ersten Advent beginnt auch das neue Kirchenjahr.
Als Akolyth werden häufig diejenigen Ministranten bezeichnet, die den Altardienst übernehmen, d.h. Bringen der Gaben, Anreichen von Wein und Wasser sowie die Handwaschung. Früher war der Akolythat als niedere Weihe eine Vorstufe auf dem Weg zum Priesteramt.
Die Bezeichnung „Albe“ kommt vom lateinischen Wort albus und bedeutet „weiß“. Eine Albe ist ein weißes Gewand, das an vielen Orten die Ministranten mit einem (farbigen) Zingulum tragen. Auch der Priester trägt unter dem Messgewand eine Albe, ebenso tragen Lektorinnen und Kommunionhelferinnen häufig Alben.
Allerheiligen ist ein Hochfest am 1. November. An diesem Tag denkt die Kirche an alle Menschen, die ein heiligmäßiges und vorbildhaftes Leben geführt haben, auch wenn sie bislang von der Kirche nicht offiziell heiliggesprochen worden sind. Papst Franziskus bezeichnet sie auch als die „Heiligen von nebenan“.
Allerseelen wird am 2. November gefeiert und ist der Gedenktag für alle Verstorbenen. An diesem Tag (oder auch schon an Allerheiligen, weil das an vielen Orten ein staatlicher Feiertag ist), besuchen viele Menschen die Gräber ihrer Angehörigen auf dem Friedhof und es finden Gräbersegnungen statt.
Ein Altar ist ein besonderer Tisch, an dem die Eucharistie gefeiert wird. Er steht meistens an einem zentralen Ort in der Kirche und wird von einem Bischof feierlich geweiht. Der Altar ist ein Zeichen für Christus selbst. Daher wird er z.B. durch den Altarkuss oder die Inzens mit Weihrauch besonders verehrt. Auf dem Altar befinden sich ein großes weißes Tuch, das sog. Altartuch, sowie ein Kreuz. Manchmal kommen auch noch Kerzen und Blumen hinzu.
Das Alte Testament ist der erste Teil der Bibel und enthält 46 Bücher. Diese Bücher stammen aus dem ersten Jahrtausend vor Christus und erzählen die Geschichte des Volkes Israel mit seinem Gott JAHWE. Das Alte Testament besteht aus drei Teilen: den fünf Büchern Mose (der sog. Pentateuch), den Prophetenbüchern sowie weiteren Schriften. Meist ist die erste Lesung an Sonntagen ein Text aus dem Alten Testament.
Der Ambo ist der Ort des Wortes Gottes in der Kirche. Von diesem Lesepult aus lesen die Lektoren die Lesungen sowie der Priester das Evangelium im Gottesdienst vor. Auch die Predigt wird häufig von dort gehalten.
Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist eine Form der christlichen Glaubensbekenntnisse. Mit diesem Text drücken Christen seit vielen hundert Jahren ihren Glauben aus. Der Legende nach soll jeder der zwölf Apostel einen Satz zum Glaubensbekenntnis beigetragen haben. Inzwischen geht man jedoch davon aus, dass das Apostolische Glaubensbekenntnis erst später verfasst wurde und vermutlich aus dem fünften Jahrhundert stammt. In der römisch-katholischen Kirche wird es normalerweise an Sonn- und Feiertagen gebetet, oft aber auch durch ein Lied ersetzt.
Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40tägige Fastenzeit (die sog. Quadragesima). Diese vorösterliche Bußzeit erinnert an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste verbracht hat. Im Gottesdienst an Aschermittwoch wird den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet mit den Worten: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst.“ Für diese Asche werden die Palmzweige des vorherigen Palmsonntags verbrannt.
Ein Aspergill ist ein Stab aus Metall, der in einen Wassertopf mit Weihwasser getaucht wird. Mit ihm werden die Gläubigen oder zu segnende Gegenstände dann besprengt.
Die Beichte ist eins der sieben Sakramente. Dabei bekennen die Gläubigen vor einem Priester ihrer Wahl ihre Sünden – entweder im Beichtstuhl oder an einem anderen Ort. Zur Beichte gehören die Gewissenserforschung, das Bekenntnis, die Reue und der gute Vorsatz. Am Ende des Bekenntnisses spricht der Priester die Person von den Sünden los (die sog. Absolution) und gibt eine Aufgabe zur Wiedergutmachung der Sünden auf. Der Priester ist über die Inhalte der Beichte zum Stillschweigen verpflichtet, das nennt man das Beichtgeheimnis.
Die Bibel ist die Heilige Schrift der Christen. Sie besteht aus dem Alten Testament mit 46 Büchern in der katholischen Version und dem Neuen Testament mit 27 Büchern. Diese verschiedenen Bücher sind in einem langen Schreibprozess über mehrere hundert Jahre entstanden.
Die Bischöfe sind die Nachfolger der zwölf Apostel. Um Bischof zu werden, muss ein Mann mindestens 35 Jahre alt und seit fünf Jahren Priester sein. Ein Bischof wird vom Papst selbst ernannt. Im Anschluss daran wird er in einem feierlichen Gottesdienst zum Bischof geweiht. Die. Als Zeichen für sein Amt als Hirte der Gläubigen trägt der Bischof einen Bischofsstab und eine Mitra.
Ein Bistum oder auch Diözese genannt ist ein abgegrenzter Teil der ganzen Kirche. In Deutschland gibt es aktuell 27 Bistümer: Aachen, Augsburg, Bamberg, Berlin, Dresden-Meißen, Eichstätt, Erfurt, Essen, Freiburg, Fulda, Görlitz, Hamburg, Hildesheim, Köln, Limburg, Magdeburg, Mainz, München und Freising, Münster, Osnabrück, Paderborn, Passau, Regensburg, Rottenburg-Stuttgart, Speyer, Trier und Würzburg. Jedes Bistum wird in der Regel von einem Bischof geleitet. Mehrere Bistümer bilden eine Kirchenprovinz, der ein Erzbischof vorsteht. So gehören zur Kirchenprovinz Paderborn die Bistümer Erfurt, Fulda und Magdeburg.
Ein Ceroferar ist der Messdiener, der die Kerzen im Gottesdienst trägt. Der Begriff kommt von den lateinischen Wörtern cero, das „Wachs“ bedeutet sowie ferre, das „Tragen“ heißt.
Chrisam ist ein besonders Öl, das bei der Taufe, Firmung und Weihe für die Salbung verwendet wird. Es besteht aus Olivenöl und Balsam und wird vom Bischof am Gründonnerstag in der sog. Chrisammesse geweiht.
Der letzte Sonntag des Kirchenjahres heißt Christkönigssonntag. An diesem Sonntag erinnert sich die Kirche besonders daran, dass Jesus Christus der König der Welt ist.
Credo heißt aus dem Lateinischen übersetzt „Ich glaube“. Mit dem Begriff Credo bezeichnet man das Glaubensbekenntnis im Gottesdienst, das an Sonn- und hohen Feiertagen von der Gemeinde gesprochen oder gesungen wird.
Ein Diakon ist ein Mann, der die Diakonenweihe empfangen hat. Er darf das Sakrament der Taufe spenden und bei der Trauung assistieren, aber nicht die Messe feiern, Beichte hören oder die Krankensalbung spenden. Es gibt das Amt des Diakons als Vorstufe zur Priesterweihe oder als eigenständiges Amt, der sog. Ständige Diakon.
Das Direktorium ist ein Buch, das für jedes Jahr neu erarbeitet wird und alle Angaben für die Messe und andere Gottesdienste enthält. Darin kann man z.B. die liturgische Farbe des Tages finden. Häufig liegt es in der Sakristei aus.
Ein Dom ist eine große, geschichtlich bedeutende Kirche. Manchmal ist ein Dom auch eine Kathedrale, das heißt er ist der Sitz des Bischofs eines Bistums.
Die Einzugsordnung legt fest, in welcher Reihenfolge die verschiedenen liturgischen Dienste beim Einzug in die Kirche gehen. Bei einem feierlichen Gottesdienst mit verschiedenen Diensten sieht die Ordnung wie folgt aus: Weihrauch, Vortragekreuz, Leuchterträger, Altardiener, Priester.
Die Epiklese ist die Bitte um den Heiligen Geist in Gebeten, besonders im Hochgebet der Eucharistiefeier. Dort heißt es z.B.: „Sende deinen Geist auf diese Gaben herab und heilige sie, damit sie uns werden Leib und Blut deines Sohnes…“.
Epistel ist eine Lesung aus den Briefen des Neuen Testaments.
Die Bezeichnung „Eucharistie“ kommt vom griechischen Wort eucharistia und bedeutet „Danksagung“. Oft wird die Eucharistie auch als Hl. Messe bezeichnet. In der Eucharistiefeier erinnern sich die Gläubigen an das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern und seine Auferstehung nach drei Tagen. Als Zeichen für den Tod und die Auferstehung Jesu werden bei der Eucharistiefeier Brot und Wein zu Leib und Blut Christ gewandelt.
Das Evangeliar ist das Buch, aus dem im Gottesdienst die Texte des Evangeliums vorgelesen werden.
Der Name „Evangelium“ stammt von dem griechischen Ausdruck euaggelion und bedeutet „Frohe Botschaft“. Die Bibel enthält vier verschiedene Bücher, die von Jesus, seinem Leben und seiner Botschaft erzählen – das sind die Evangelien. Sie wurden von den vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes verfasst. In jedem Gottesdienst wird nach einer festgelegten Ordnung eine Textstelle aus einem der vier Evangelien vorgelesen.
Als „Ewiges Licht“ wird das rote Licht bezeichnet, das in der Nähe des Tabernakels leuchtet. Es zeigt, dass Christus selbst in Form der gewandelten Hostie im Tabernakel gegenwärtig ist.
Die 40 Tage vor Ostern bilden die Fastenzeit (die sog. Quadragesima). Dabei werden die sechs Sonntage dieser Wochen nicht mitgezählt. Die Fastenzeit ist eine Zeit der Buße und Umkehr. Sie beginnt mit dem Aschermittwoch und hat die liturgische Farbe violett. Einzige Ausnahme: Der vierte Fastensonntag (Laetare) hat einen freudigen Charakter und daher die liturgische Farbe rosa.
Die Firmung ist eins der sieben Sakramente. Für gewöhnlich wird sie Jugendlichen und jungen Erwachsenen von einem Bischof gespendet. Dabei werden die Firmlinge mit Chrisam gesalbt und empfangen den Heiligen Geist, der sie in ihrem Glauben stärken soll. Bei der Firmung bekennen die Firmlinge ihren Glauben, was damals bei der Taufe Eltern und Paten stellvertretend für sie übernommen haben.
Der Fisch ist ein Symbol für Jesus Christus. Fisch heißt auf Griechisch ICHTYS, was die Anfangsbuchstaben des griechischen Satzes „Iesus Christus Theou hyios soter“ (Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter) sind. Früher war der Fisch daher ein Geheimsymbol der Christen, als sie ihren Glauben noch nicht öffentlich leben konnten.
Flambeaus sind lange Kerzen, die bei besonderen Gottesdiensten von den Ministranten zum Hochgebet oder bei Prozessionen getragen werden.
Der Friedensgruß ist Teil der Eucharistiefeier. Zuerst spricht der Priester der anwesenden Gemeinde den Frieden mit den Worten zu: „Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch“. Anschließend fordert er die Gläubigen auf, sich gegenseitig ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung zu geben. Das geschieht häufig durch Händeschütteln und die Worte: „Der Friede sei mit dir“.
Am Donnerstag der zweiten Woche nach Pfingsten feiert die Kirche das Hochfest Fronleichnam. Dieses wichtige Fest im Kirchenjahr erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu, bei dem Jesus seinen Jüngern das Sakrament der Eucharistie gegeben hat. Das Fronleichnamsfest verehrt diese Eucharistie besonders. Dafür werden an vielen Orten Prozessionen durch die Stadt veranstaltet, bei denen eine geweihte Hostie in einem besonderen Gefäß, der Monstranz, sichtbar getragen wird.
Mit den Fürbitten bringen die Gläubigen ihre Anliegen für die Kirche und Welt vor Gott. Damit endet der erste Teil der Hl. Messe, der sog. Wortgottesdienst, und es folgt der zweite Teil, der Eucharistieteil.
Die Gabenbereitung folgt auf die Fürbitten. Dabei bringen die Ministranten die Hostienschale(n) und den Kelch sowie Wein und Wasser zum Altar. Währenddessen wird in der Gemeinde häufig die Kollekte eingesammelt, die ebenfalls ein Zeichen der Gaben ist. Die Gabenbereitung endet mit dem Gabengebet.
Das Gloria ist das feierliche Lob Gottes. Es beginnt mit den Worten, mit denen die Engel den Hirten die Geburt Jesu verkünden: Gloria in excelsis deo – Ehre sei Gott in der Höhe. An allen Sonn- und Feiertagen wird das Gloria in der Hl. Messe gesungen oder gebetet. Nur in der Advents- und Fastenzeit entfällt dieser Gesang aufgrund des Bußcharakters dieser Wochen.
Der Donnerstag der Karwoche wird Gründonnerstag genannt. Die Abendmahlsfeier an diesem Tag erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern und die Nacht im Garten Gethsemani. Oft findet in dieser Messe auch eine Fußwaschung statt, so wie Jesu damals den Jüngern die Füße gewaschen hat. Der Gottesdienst endet ohne Schlusssegen, da er mit der Liturgie am Karfreitag sowie der Osternacht einen einzigen großen Gottesdienst bildet. An manchen Orten ist es üblich, nach dem Gottesdienst stille Anbetung, sog. Ölbergwachen, in der Kirche zu halten, oder sich zu einer Agapefeier, also einem gemeinsamen Mahl, zu versammeln.
Das Wort „Halleluja“ stammt aus dem Hebräischen und bedeutet übersetzt „Lobt Jahwe!“. Dieser österliche Jubelruf stammt aus dem Alten Testament und wird in der Messe vor dem Evangelium gesungen oder gesprochen. In der Fastenzeit wird er durch einen schlichteren Christusruf ersetzt.
Heilige haben durch ihr Leben ein besonderes Zeugnis für ihren Glauben abgelegt oder sich in besonderer Weise für andere Menschen eingesetzt. Ihr Leben und Wirken ist für Christen ein Vorbild. Dafür wurden sie feierlich durch den Papst heiliggesprochen und in das Heiligenverzeichnis der Kirche eingetragen. Von den Gläubigen werden sie besonders verehrt. In der Kunst werden sie oft mit einem hellen Ring oder Strahlenkranz um den Kopf dargestellt, dem Heiligenschein. Aber es gibt neben diesen offiziellen Heiligen noch viele andere Menschen, die ihr Leben ganz Gott und den Menschen gewidmet haben. Papst Franziskus nennt sie auch die „Heiligen von nebenan“, weil sie oft ganz unscheinbar im direkten Umfeld der Menschen gewirkt haben.
Das Fest Christi Himmelfahrt feiert die Kirche 40 Tage nach Ostern. Es erinnert daran, dass Jesus nach seiner Auferstehung als erster Mensch in den Himmel aufgefahren ist – d.h. er lebt in der Gemeinschaft mit Gott. Dieses Ereignis wird in der Apostelgeschichte und am Ende des Lukasevangeliums erzählt.
Das Hochgebet ist das feierliche Lob- und Dankgebet, mit dem in der Eucharistiefeier die Gaben von Brot und Wein zu Leib und Blut Christi gewandelt werden. Es greift zurück auf das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Das Hochgebet beginnt mit der Präfation und schließt mit der Doxologie, dem Lobpreis Gottes. Im Messbuch finden sich für die Eucharistie vier verschiedene Hochgebete, aus denen der Priester eins wählen kann. Daneben gibt es auch noch weitere Hochgebete für verschiedene Anlässe, z.B. für Kindermessen.
Die Homilie, auch Predigt genannt, schließt sich an Sonn- und Feiertagen im Gottesdienst an das Evangelium an. In der Homilie legt der Priester die gehörten biblischen Texte aus und gibt den Gläubigen Impulse für ihren eigenen Glauben.
Eine Hostie ist ein kleines Stück gebackenes Weizenbrot, das häufig die Form einer runden Scheibe hat. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Diese Hostien werden für die Eucharistiefeier benötigt. Nach der Wandlung werden die Hostien bei der Kommunion an die anwesenden Gläubigen verteilt.
Die Inzens ist ein besonderes Zeichen der Verehrung eines Gegenstandes, der uns auf Christus verweist (Kreuz, Osterkerze, Altar ...), oder einer Person mit Weihrauch. So wird z.B. der Altar oder der Priester und die Gläubigen im Gottesdienst beweihräuchert.
Der Karfreitag erinnert an den Tod Jesu. Der Gottesdienst an diesem Tag beginnt in er Regel um 15 Uhr, der neunten Stunde – also dem Todeszeitpunkt Jesu. Im Gottesdienst werden die Passion, also die Leidensgeschichte Jesu, aus dem Johannesevangelium vorgelesen und besonders ausführliche Fürbitten gebetet. An diesem Tag findet keine Eucharistiefeier statt. Die liturgische Farbe ist rot, was an das Sterben Jesu erinnert.
Ein Kelch ist ein kostbares, aus Metall hergestelltes Trinkgefäß, das aus dem Fuß, einem Knauf und einer Schale besteht. Kelche werden vom Bischof geweiht. Auf dem Kelch liegt öfters auch vor der Gabenbereitung eine kleine Schale, die Patene, mit der großen Hostie für den Priester. In den Kelch wird bei der Gabenbereitung der Wein gefüllt, der dann zum Blut Christi gewandelt wird. Der Kelch kann mit einem Kelchvelum verhüllt werden und wird mit einem Kelchtuch gereinigt.
Ein Kirchenjahr beginnt immer mit dem 1. Advent und endet am Christkönigssonntag. In diesem Jahr erinnern verschiedene Feste an die Ereignisse im Leben Jesu und das Leben der Heiligen. Zum Kirchenjahr gehören der Advent, die Weihnachtszeit, die Fastenzeit, die Osterzeit sowie die Zeit im Jahreskreis.
Als Klingelbeutel wird ein Korb oder Stoffbeutel bezeichnet, mit dem während der Gabenbereitung der Küster oder die Messdiener die Kollekte der Gemeinde einsammeln.
Mit einer Kniebeuge macht man ein besonders Zeichen der Verehrung Jesu Christi, wenn man eine Kirche betritt oder an einem Tabernakel vorbeikommt.
Bei der Kollekte während der Gabenbereitung sammeln der Küster oder die Messdiener mit dem Klingelbeutel die Geldspenden der Gläubigen für die Kirche ein. Diese Geldsammlung ist ein Zeichen dafür, dass die Gläubigen etwas zu den Gaben der Messe beitragen.
Der Begriff „Kommunion“ stammt von dem lateinischen Wort communio ab und bedeutet übersetzt „Gemeinschaft“. Als Kommunion wird in der Messfeier der Teil bezeichnet, bei dem die Gläubigen die gewandelten Hostien, den Leib Christi, empfangen. Auch die gewandelten Hostien selbst werden als Kommunion bezeichnet.
Konsekration meint die Wandlung von Brot und Wein zu Leib und Blut Christi im Hochgebet der Messfeier. Diese Wandlung wird der Fachsprache auch Transsubstantiation genannt. Neben dieser Wandlung gibt es aber auch noch andere Formen der Konsekration, wenn z.B. der Bischof eine neue Kirche mit Chrisamöl weiht. Dadurch wird die Kirche zu einem heiligen Ort.
Eine Konzelebration ist die gemeinsame Feier der Messe von mehreren Priestern. Dabei ist einer von ihnen der Hauptzelebrant, die anderen sind die Konzelebranten.
Ein Korporale ist ein quadratisches weißes Tuch, das bei der Gabenbereitung auf den Altar gelegt wird. Darauf werden dann der Kelch und die Hostienschale(n) gestellt.
Die Krankensalbung ist eines der sieben Sakramente und wird zur Stärkung bei schwerer Krankheit und in Todesgefahr gespendet. Dabei wird der Kranke mit dem Krankenöl an der Stirn und den Händen gesalbt. Die Krankensalbung vergibt zudem die Sünden der kranken Person. Dieses Sakrament kann nur von einem Priester gespendet werden.
Als Kredenz wird ein Tisch bezeichnet, der an der Seite des Altarraums steht und auf dem die Gaben oder andere benötigte Gegenstände für den Gottesdienst bereit stehen.
Jeder Gottesdienst beginnt mit dem Kreuzzeichen. Das Kreuzzeichen ist eine Geste des Segens. Dafür wird die Hand zuerst zur Stirn, dann zur Brust und anschließend von der linken zur rechten Schulter geführt. Damit zeichnet man den Längs- und Querbalken des Kreuzes nach. Währenddessen spricht man: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
Ein Kruzifix ist eine besondere Form des Kreuzes. Bei diesem Kreuz ist der Körper Jesu bei der Kreuzigung dargestellt.
Die Küster, an manchen Orten auch Messner oder Sakristan genannt, bereiten die Gottesdienste vor und kümmern sich um die Kirche.
Als Lavabo wird die Händewaschung des Priesters am Ende der Gabenbereitung bezeichnet. Dafür gießt ein Ministrant dem Priester Wasser über die Fingerspitzen und reicht ihm ein Lavabotuch zum Abtrocknen der Hände. Während der Handwaschung spricht der Priester (leise): „Herr, wasche ab meine Schuld, von meinen Sünden mache mich rein.“
Ein Lektionar ist das Buch, aus dem die biblischen Lesungstexte im Gottesdienst vorgelesen werden.
Das Lesejahr ist eine Ordnung für die biblischen Texte im Gottesdienst. Insgesamt gibt es für die Sonn- und Feiertage drei Lesejahre. So werden im Jahr A Texte aus dem Evangelium von Matthäus, in B von Markus und in C von Lukas vorgelesen. Texte aus dem Johannesevangelium werden in allen drei Jahren zu besonderen Anlässen gelesen, so ist z.B. die Passionserzählung am Karfreitag immer von Johannes. Für die Wochentage gibt es Lesejahr I (ungerade Jahre) und II (gerade Jahre).
Der Begriff „Liturgie“ stammt von dem griechischen Ausdruck leiton ergon, was übersetzt „Dienst am Volk“ bedeutet. Die Gläubigen versammeln sich für die Liturgie, also für die gemeinsame Feier des Gottesdienstes. Liturgie ist eine der Grundfunktionen der Kirche. Unter Liturgie fallen alle Gottesdienstformen der Kirche.
Die Farbe der liturgischen Kleidung richtet sich nach der jeweiligen Zeit oder dem Fest im Kirchenjahr: weiß für die Weihnachts- und Osterzeit, Herrenfeste und Heiligenfeste (ausgenommen sind Märtyrer); grün für die Zeit im Jahreskreis; rot für Palmsonntag, Karfreitag, Pfingsten, Kreuzerhöhung und Feste der Apostel oder Märtyrer; violett für die Advents- und Fastenzeit; rosa für den dritten Adventssonntag (Gaudete) und den vierten Fastensonntag (Laetare); schwarz bei Totenmessen und Begräbnissen sowie blau bei Marienfesten.
Die liturgische Kleidung der verschiedenen liturgischen Dienste und des Priesters geht zurück auf die spätantike Festkleidung. Bei der Messfeier trägt der Priester ein Schultertuch, eine Albe mit Zingulum, eine Stola und ein Messgewand. Ministranten tragen häufig einen Talar und darüber ein Rochet. Verbreitet sind oft auch Kutten mit einem farbigen Zingulum.
Ein Messbuch ist das Buch, in dem die Texte für den Priester bei der Hl. Messe gesammelt sind.
Als Messgewand wird das kostbare Obergewand bezeichnet, das der Priester bei der Messfeier trägt. Die Farbe des Obergewands entspricht der liturgischen Farbe des jeweiligen Tages.
Der Begriff „Ministrant“ leitet sich ab vom lateinischen Wort minister und bedeutet „Diener“. Ministranten helfen dem Priester im Gottesdienst. Sie tragen dafür ein liturgisches Gewand und verrichten ihren Dienst stellvertretend für die ganze Gemeinde.
Die Bezeichnung „Monstranz“ kommt vom lateinischen Wort monstrare, das übersetzt „zeigen“ heißt. Eine Monstranz ist ein kostbares Schaugefäß, in dem Christus in Form der gewandelten Hostie gezeigt wird.
Als Navikular wird derjenige Ministrant bezeichnet, der das Weihrauchschiffchen trägt.
Das Neue Testament ist der zweite Teil der christlichen Bibel und enthält 27 Bücher. Diese Bücher erzählen vor allem von Jesus, seinem Leben und seiner Botschaft.
An Ostern feiert die Kirche das Fest der Auferstehung Jesu. Ostern ist das höchste Fest im Kirchenjahr. Der Termin für das Osterfest variiert in jedem Jahr, denn es wird immer am Sonntag nach dem 1. Frühlingsvollmond gefeiert. Die Messfeier an jedem Sonntag des Jahres ist wie ein kleines Osterfest und erinnert an die Auferstehung Jesu.
Die Feier der Osternacht ist der wichtigste Gottesdienst der Kirche. Dieser Gottesdienst findet in der Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag statt und erinnert an die Auferstehung Jesu. Zu den besonderen Elementen dieser Feier gehören die Segnung des Osterfeuers der Einzug mit der Osterkerze, der Lobgesang vor der Osterkerze (das Exsultet), die sieben Lesungen aus dem Alten Testament sowie die Weihe des Taufwassers.
Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. An diesem Tag erinnern sich die Gläubigen an den freudigen Einzug Jesu in Jerusalem. Als Zeichen dafür werden im Gottesdienst Palmzweige gesegnet.
Das Pfingstfest erinnert an die Geistsendung auf die Jünger Jesu. Dieses Fest wird 50 Tage nach Ostern gefeiert. Damit endet auch Osterzeit, die sog. Pentekoste. Dieses Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet "50. Tag".
Als Präfation wird das Lobgebet zu Beginn des Hochgebets in der Messfeier bezeichnet, das in den Gesang des Sanctus mündet.
Eine Prozession ist ein feierlicher Gang durch die Stadt zu einem religiösen Anlass, bei dem die Gläubigen singen und beten. Prozessionen gibt es z.B. am Fronleichnamsfest. Sie zeigen, dass die Kirche sich als Volk Gottes auf dem Weg zu Gott befindet.
Ein Rochet ist das weiße Obergewand, das Ministranten häufig über dem farbigen Talar tragen oder der Priester über der Soutane. Es erinnert an das Taufgewand.
Roratemessen sind besondere Messfeiern zu Ehren der Gottesmutter Maria im Advent. Der Name stammt vom Eröffnungsvers dieser Gottesdienste: „Rorate, caeli, desuper = Tauet, ihr Himmel, von oben“. Roratemessen können an den Werktagen der Adventszeit bis einschließlich des 16. Dezembers gefeiert werden. An vielen Orten werden sie in besonderer Atmosphäre bei Kerzenschein gefeiert.
Ein Sakrament ist ein sichtbares Zeichen der Nähe Gottes zu den Menschen. Die katholische Kirche kennt sieben Sakramente: Taufe, Eucharistie, Firmung, Buße, Ehe, Weihe und Krankensalbung.
Ein sakramentaler Segen ist ein besonderer Segen, der mit der Monstranz gespendet wird und oft den feierlichen Abschluss einer Andacht oder Prozession bildet.
Die Sakristei ist der Ort, an dem die benötigten Bücher, Gewänder und Geräte für den Gottesdienst aufbewahrt werden. In der Sakristei kleiden sich in der Regel auch die Ministranten und der Priester vor der Messe mit der liturgischen Kleidung an.
Die Bezeichnung „Sanctus“ ist Lateinisch und bedeutet übersetzt „heilig“. Das Sanctus ist ein Lied, das an den Lobgesang der Engel erinnert: „Heilig, heilig, heilig, Gott, Herr aller Mächte und Gewalten“. Dieser Gesang in der Messe ist Teil des Hochgebets.
Die Klingeln mit den Schellen ist ein Zeichen dafür, dass in diesem Moment etwas Wichtiges im Gottesdienst passiert. Sie erklingen zur Wandlung von Brot und Wein und beim sakramentalen Segen. Darüber hinaus werden sie zum Gloria am Gründonnerstag und in der Osternacht genutzt.
Ein Segen ist der Zuspruch Gottes an den Menschen. Gott segnet den Menschen. In seinem Auftrag segnet auch die Kirche mit verschiedenen Segenshandlungen die Gläubigen. Segnen können aber nicht nur Priester, sondern auch jeder andere, z.B. Eltern ihre Kinder.
Eine Stola ist eine handbreite Schärpe, die ein Priester oder Diakon bei der Spendung von Sakramenten oder anderen liturgischen Handlungen trägt.
Ein Tabernakel ist der kostbare und gut verschlossene Aufbewahrungsort für das gewandelte Brot, den Leib Christi. Der Schlüssel für den Tabernakel ist häufig sicher in einem Tresor verwahrt.
Der Talar ist das schwarze Gewand des Priesters. Oft tragen auch Ministranten, Kommunionhelfer und Lektoren im Gottesdienst einen Talar unter dem Rochet.
Tarcisius ist der Patron der Ministranten. Er lebte während der Zeit der Christenverfolgung in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts. In dieser schwierigen Zeit hat er den versteckten Christen heimlich die Eucharistie gebracht. Dabei wurde er erwischt und starb als Märtyrer für seinen Glauben.
Die Taufe ist das erste der sieben Sakramente und die Voraussetzung, um die anderen Sakramente zu empfangen. Mit der Taufe wird der Täufling in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. In der Regel werden heute Säuglinge getauft, aber auch die Taufe von Erwachsenen ist möglich. Normalerweise spendet ein Priester oder Diakon das Sakrament der Taufe. In Notfällen kann aber auch jeder, sogar ein Ungetaufter, jemanden taufen.
Als Thuriferar wird derjenige Ministrant bezeichnet, der im Gottesdienst das Weihrauchfass trägt.
Eine Trauung ist die Eheschließung der Brautleute in der Kirche vor einem Priester oder Diakon und zwei Zeugen. Die Ehe ist eines der sieben Sakramente. Die Trauung kann mit einer Eucharistiefeier oder einem Wortgottesdienst verbunden sein. Häufig unterstützen Ministranten den Priester bei der Trauung, indem sie ihm Weihwasser reichen oder die Ringe halten.
Das Triduum paschale, also das österliche Triduum, bezeichnet die drei österlichen Tage. Sie beginnen mit dem Gottesdienst am Gründonnerstagabend und enden am Ostermorgen. Die liturgischen Feiern dieser Tage bilden zusammen einen großen Gottesdienst, der mit dem Kreuzzeichen am Gründonnerstag beginnt und mit dem Segen in der Osternacht endet.
Vortragekreuz meint ein Kreuz an einem langen Stab, das von einem Ministranten als Kreuzträger, dem Kruzifer, bei einem feierlicheren Gottesdienst während des Ein- und Auszugs oder bei Prozessionen vorangetragen wird.
Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu am 25. Dezember. Nach Ostern ist Weihnachten das zweithöchste Fest im Kirchenjahr und wird durch den Advent vorbereitet. Die Weihnachtszeit endet mit dem Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar.
Weihrauch entsteht durch kleine Harzkörner, die in einem Rauchfass auf glühende Kohlen gelegt werden. Der Weihrauch ist ein besonderes Zeichen der Verehrung und des aufsteigenden Gebets zu Gott. Mit Weihrauch werden Personen und Gegenstände, die uns auf Christus verweisen, inzensiert. In der Messfeier wird Weihrauch am Beginn, zum Evangelium, zur Gabenbereitung und zur Wandlung verwendet.
Weihwasser ist vom Priester oder Diakon geweihtes Wasser, das an das Taufwasser erinnert. An den Eingängen von Kirchen finden sich in der Regel kleine Becken mit Weihwasser, mit dem man sich beim Betreten der Kirche bekreuzigt. Weihwasser wird auch bei Weihen oder Segnungen verwendet.
Ein Zingulum ist ein Band oder eine Kordel, mit der die Albe zusammengehalten wird. Oft ist das Zingulum passend in der jeweiligen liturgischen Farbe des Tages.
Noch mehr Begriffe gibt es im Ministrantentaschenlexikon von Peter Kokschal: Das Ministranten-Taschenlexikon. 250 Begriffe kurzweilig erklärt, St. Benno-Verlag