"Da war kein Platz für Glauben in meinem Leben“
22.12.2014

"Da war kein Platz für Glauben in meinem Leben“

Mit 23 zu Firmung: Torben Hirsemann

„Für mich ist es kein Problem mit 23 Jahren ein frisch gebackener Firmling zu sein. Mir geht es darum, dass ich diesen Schritt gewagt habe“, erzählt Torben Hirsemann. Er steht gerade vor seiner Zimmertür und versucht die Lichterkette anzubringen. Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und der Student dekoriert seine WG in der Siegener Innenstadt. Hier wohnt er mit seinen zwei besten Freunden und genießt seine Studentenzeit. Der 23-Jährige hat gerade das Sakrament der Firmung empfangen. Nicht in einer „normalen“ Feier vor Ort in der Gemeinde, sondern gemeinsam mit 48 anderen erwachsenen Firmbewerbern in der Propsteikirche in Dortmund.

Torben Hirsemann„Ich hatte eine Phase mit 15, 16 Jahren, da war mir alles außer Freunden und Fußball egal, da war kein Platz für Glauben in meinem Leben“, erinnert sich der leidenschaftliche Fußballer. Das ist auch der Grund, warum er das Angebot zur Firmung seiner damaligen Gemeinde als Jugendlicher nicht angenommen hat. Doch heute denkt Torben anders.

Im Sommer stand er einfach vor der Tür von Siegens Pfarrer Wolfgang Winkelmann und wunderte sich über sich selbst. Jetzt war es soweit. Die Entscheidung war gereift und sogar das Studium katholische Religion hatte Torben gestartet. Er wollte volles Mitglied in der Gemeinschaft der Kirche werden und Stärkung durch das Sakrament auf seinem Glaubensweg erfahren.

Die Vorbereitung auf die Firmung hat ihn beeindruckt. „Pfarrer Winkelmann stand mir bei jedem Problem an der Seite und hat mich vor allem mit Humor durch diese Zeit begleitet“, berichtet Torben. Das habe ihn beeindruckt und das Warten auf den großen Tag vereinfacht.

Während der frischgebackene Firmling den Flur weiter dekoriert, verströmen nicht nur die Tannenzweige ihren Duft, in der Küche backen Plätzchen im Ofen. „Backmischung!“, grinst Torben verschmitzt, er sei ja schließlich Student.

Und wie hat ihm die Firmung nun gefallen? „Ich war dann doch positiv überrascht“, die zweieinhalb Stunden seien wie im Flug vergangen und besonders die Worte von Weihbischof Matthias König hätten Torben in seiner Entscheidung bestätigt. „Zeigen Sie anderen, warum der Glaube sich lohnt“, rief Weihbischof König den Firmbewerbern zu. Das will Torben Hirsemann, denn mit seinem Studium will er später Lehrer werden und eben auch Religion unterrichten und Glaubenszeuge sein.

Auf seinem Weg dahin begleitet ihn sein Firmpate Björn Lübbehusen. Nicht nur die persönliche Gestaltung der Firmfeier habe ihm die Aufregung genommen, vor allem sein Firmpate habe ihm in den Minuten der Salbung und des Herabrufens des Heiligen Geistes durch seine Hand auf der Schulter gespendet.

Am Ende des Gesprächs über die Firmung ist die Wohnung fertig dekoriert und Mitbewohner Deniz Temél nascht schon an den frisch gebackenen Plätzchen. Das diesjährige Schmücken der Wohnung war Torben besonders wichtig, weil er sich nun nach der Firmung erst recht auf die Weihnachtstage freuen kann.

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