Den Wertedialog fördern
19.03.2013

Den Wertedialog fördern

„WIESO – Was ist eigentlich sozial?“

Die Zehn Gebote als über 3000 Jahre altes Regelwerk sind hochaktuell. Das bewies jetzt eine Jugendpastorale Fachtagung zum Projekt „WIESO – Was ist eigentlich sozial?“. Unter „eisigen“ Bedingungen und munterem Schneetreiben hatte sich bereits am frühen Morgen des 12. März ein Großteil hauptberuflicher Mitarbeiter aus den Feldern Katholischer Jugendarbeit und eine kleine Gruppe Studierender der Katholischen Hochschule (KatHO) Paderborn auf den Weg ins Sauerland nach Bestwig gemacht, um der kecken Fragestellung „Was Ist Eigentlich Sozial?“ im Hinblick auf die sozial-ethische Wertevermittlung mit und für junge Menschen auf den Grund zu gehen.

„Ich freue mich, dass ihr euch als Fachkräfte auf den Weg gemacht habt, um in der Arbeit zusammen mit jungen Menschen sozial-ethische Werte zu bedenken und weiter zu entwickeln“, so Karl-Heinz Stahl, Koordinierender Leiter der Abteilung Jugendpastoral/Jugendarbeit, der durch die Fachtagung führte.

Am Vormittag stand zunächst neben der Vermittlung des sozial-normativen Hintergrundes die theologische Grundlegung der 10 Gebote als unverzichtbarer Kern des WIESO-Projektes auf dem Programm. Grundidee des Projektes ist es, christliche Werte anhand der 10 Gebote zu vermitteln und damit einen neuen, vielfältigen und vor allem niederschwelligen Zugang zu Kirche, Glaube und Religion zu schaffen.

Dabei war es Profín Dr. Elisabeth Jünemann, Initiatorin des Projektes und Professorin für Theologische Anthropologie und Theologische Ethik an der KatHO Paderborn, ein ganz besonderes Anliegen, die 10 Gebote für Kinder und Jugendliche praktisch erlebbar und begreifbar zu machen: „Kinder und Jugendliche müssen wissen, dass die 10 Gebote Werte für ein gelingendes und soziales Miteinander sind, die das Zusammenleben fruchtbar machen können“, so Prof´ín Jünemann. Deshalb kommt es vor allem darauf an, die Gebote nicht als Verbote, sondern als „Freiheitsraum Gottes zu begreifen, den er dem Volk Israel bereits vor 3000 Jahren zur Verfügung gestellt hat“. Soziale Werte wie Identität, Integrität, "Heilige Zeit", Generationensolidarität, Schutz des Lebens, Verlässliche Vereinbarung, Schutz des Eigentums, Gute Kommunikation, Soziale Gemeinschaft und Intime Gemeinschaft geben auch dem Jugendlichen Halt und Orientierung.

Am Nachmittag war vor allem das fachliche „Know-How“ der Hauptberuflichen in den vier Feldern der katholischen Jugendarbeit gefragt. In Kleingruppenarbeit tauschten sich die Teilnehmenden über die Chancen und Perspektiven dieser Projektidee in der jugendpastoralen Arbeit mit jungen Menschen vor Ort aus. Chancen sahen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem in dem gruppenorientierten und religionsübergreifenden Ansatz des WIESO-Projektes, der aktuelle Werte thematisiert und diskutiert. Unterstützungsbedarf wurde beispielsweise bei dem Transfer zwischen der theologischen Interpretation und der sozial-ethischen Vermittlung, dem zeitlichen und finanziellen Aufwand gesehen.

In einem waren sich jedoch alle einig: Das WIESO-Projekt birgt großes Potenzial, um junge Menschen bei der Entwicklung von Wertvorstellungen in der heutigen Gesellschaft zu unterstützen. Dazu bieten Orientierungstage in Jugendbildungsstätten, Jugendgottesdienste der Jungen Kirchen, Kommunion- und Firmvorbereitung, Gruppenstunden von Verbänden, Schulveranstaltungen oder „Teenie-Treffs“ in der Jugendfreizeitstätte vielfältige Gestaltungs- und Umsetzungsmöglichkeiten.

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