Der schönste Arbeitsplatz im Erzbistum
23.02.2016

Der schönste Arbeitsplatz im Erzbistum

Bundesfreiwilligendienst im Jugendhaus Hardehausen

Von Manuel Troike

Entfernung vom Bett zum Arbeitsplatz: 500 Meter. Komplette Verpflegung – Frühstück, Mittagessen, Abendessen. Täglich neue Herausforderungen und Aufgaben. Das ist für Vincent Schnellmann seit einem halben Jahr Alltag. Der 19-Jährige arbeitet als Bundesfreiwilliger im Jugendhaus Hardehausen. „Ich wollte vor der Ausbildung raus von zu Hause“, erklärt der Borchener seine Entscheidung zum Bundesfreiwilligendienst (BFD). „Ich unterstütze im Jugendhaus vor allem die Haustechnik bei ihren Aufgaben, helfe am Empfang und kümmere mich um die Getränkeversorgung der Beleggruppen.“

Am Empfang im Jugendhaus begrüßt Vincent Schnellmann Gäste, regelt Absprachen mit den Gruppen oder nimmt Anrufe entgegen.

Zusammen mit Bernd Peters, Haustechniker im Jugendhaus Hardehausen, ist er im Moment häufig auf der Baustelle im Kornhaus, das gerade umgestaltet wird, unterwegs. Außerdem sorgt er für die Instandhaltung der vielen Zimmer auf dem Gelände. „Die Arbeit hier ist sehr abwechslungsreich“, erzählt Vincent. „Von der Arbeit am PC über die Müllentsorgung bis zur Reparatur von Geräten und Betten ist alles dabei.“

Vincent wohnt zusammen mit vier anderen jungen Hausmitarbeitern in einer Wohngemeinschaft auf dem Gelände des Jugendhauses. „Wir sind wie eine kleine Familie“, sagen er und seine Kollegen einstimmig. Obwohl sich die WG-Bewohner rund um die Uhr auch bei der Arbeit sehen, fühlen sie sich wie zu Hause. „Die eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten schweißen zusammen.“ Vincents Lieblingsort ist das Wisent-Gehege im angrenzenden Naturpark. Dort gehen er und seine Mitbewohner gerne spazieren. „In der ruhigen Natur kann ich gut entspannen und vom Trubel der Gruppen im Jugendhaus abschalten“, erzählt er.

Vincent im Büro mit seinen Kollegen und Mitbewohnern.

Als „Bufdi“, wie die Bundesfreiwilligen umgangssprachlich genannt werden, nimmt er im Laufe seines Dienstjahres an verschiedenen Seminaren zur Weiterbildung statt. „Es ist spannend sich mit anderen BFDlern auszutauschen“, erklärt Vincent. „Die Seminare bieten interessante Themen. Dort konnte ich viel lernen und diskutieren.“ Im Jugendhaus wird er von Bernd Peters begleitet, der als Ansprechpartner für ihn zur Verfügung steht und seinen Arbeitseinsatz koordiniert. „Es fällt immer auf, wenn Vincent mal nicht da ist“, sagt Bernd Peters. „Durch die Bundesfreiwilligen können wir viele Dinge umsetzen, für die sonst keine Zeit wäre.“

Im August endet Vincents Jahr als Bundesfreiwilliger in Hardehausen. Er möchte gerne eine kaufmännische Ausbildung anschließen. Das hat sich im Laufe seiner Arbeit im Jugendhaus herausgebildet. „Ich kann jetzt schon sagen, dass es eine tolle Zeit war, in der ich viele neue Freunde kennen gelernt habe“, blickt er etwas wehmütig zurück auf das letzte halbe Jahr zurück.

Hier geht es zur aktuellen Stellenausschreibung für den BFD in Hardehausen.

Bundesfreiwilligendienst

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) wurde 2011 als Initiative zur freiwilligen, gemeinnützigen und unentgeltlichen Arbeit in Deutschland eingeführt. Als Reaktion auf die Aussetzung der Wehrpflicht und den damit verbundenen Wegfall des Zivildienstes sollen die „Bufdis“ insbesondere im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich für das Allgemeinwohl arbeiten. Dabei müssen die Jugendlichen im BFD – genau wie im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) – arbeitsmarktneutral eingesetzt werden, das heißt, dass sie keine festangestellten Arbeitskräfte ersetzen dürfen. Für ihre Tätigkeit im Jugendhaus Hardehausen erhalten die Bundesfreiwilligen eine finanzielle Aufwandsentschädigung und dürfen kostenlos im Haus wohnen und essen.

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