Die 21. „Nacht der Lichter“ sorgt im Hohen Dom zu Paderborn für eine besondere Atmosphäre
03.03.2023
News

21. Nacht der Lichter im Paderborner Dom

Friede Christi triumphiert in tausend Herzen in Präsenz und im Livestream

Paderborn (pdp). Tausend überwiegend junge und jüngere Menschen besuchten in Präsenz und via Livestream am Freitagabend, 3. März 2023, die 21. „Nacht der Lichter“ im Paderborner Dom, erfuhren in der Bischofskirche des Erzbistums geistliche Inspiration und setzten zugleich einen leuchtenden Appell für den Frieden – eine Woche nach dem Jahrestags des Ausbruchs des Krieges in der Ukraine. Durch das Licht und die Wärme von mehr als tausend Kerzen, durch biblische Texte, besinnlich-melodisch vorgetragene Taizé-Gesänge, aber auch durch Stille entstand am Freitagabend eine Atmosphäre, die die zumeist jungen und jüngeren Teilnehmenden der Feier ansprach und anrührte: Glaube und Spiritualität waren mit Augen, Herz und Händen zu erfahren. Die bereits 21. Auflage der „Nacht der Lichter“ im Hohen Dom zu Paderborn mit Gesängen aus Taizé stellte unter dem Leitwort „Der Friede Christi triumphiere in eurem Herzen“ (Kol 3,15) die Sehnsucht nach Frieden in den Mittelpunkt des Gottesdienstes. In einer großen begehbaren „Friedenslaterne“ konnten Fürbitten und Gebetsanliegen angebracht werden, die über die „Nacht der Lichter“ hinaus weiterleuchten.

Viele hundert junge und jüngere Teilnehmende füllten den Paderborner Dom in der „Nacht der Lichter“

Die diesjährige „Nacht der Lichter“ wurde vorbereitet von Mitarbeitenden der Abteilung Jugend / Junge Erwachsene im Erzbischöflichen Generalvikariat, der Diözesan-Kolpingjugend und des Jugendhauses Hardehausen. Erstmals leitete der neue Diözesanjugendpfarrer Tobias Hasselmeyer den Gottesdienst im vollbesetzten Dom. Neben dem Projektchor, der die Taizé-Gesänge anstimmte und begleitete, gab es zudem erstmals einen Gebärdenchor, der die Gesänge in Gebärdensprache übersetzte.

Frieden finden - die Welt verwandeln

Es gebe Dinge, die einem Menschen „den Boden unter den Füßen wegziehen können“, erklärte Diözesanjugendpfarrer Tobias Hasselmeyer in seiner Einführung zur Nacht der Lichter. Er erinnerte an den Krieg in der Ukraine, das Erdbeben in der Türkei und in Syrien, an ungelöste globale aber auch lokale Probleme. „Das Herz gerät in Unruhe, wir spüren Ohnmacht und Ausgeliefertsein und fragen uns: Kriegen wir das alles überhaupt hin? Wie finden wir zu einem friedvollen Leben und einem befriedeten Herzen zurück?“ Es komme darauf an, in der Gemeinschaft mit Jesus Christus inneren Frieden zu finden, führte der Geistliche weiter aus. Wer diesen inneren Frieden gefunden habe, wirke nach außen und ziehe „kleine, feine Lichtspuren“, die auch die größte Dunkelheit durchschneiden können. „Daher ist es gut, dass wir heute Abend zusammen hier im Dom sind, um auf Jesu Wort zu hören, zu beten, Nöte zu teilen und uns seinen Frieden schenken zu lassen, einen Frieden, den die Welt nicht geben kann, damit wir die Welt verwandelt können.“

Licht, Texte, Musik und Stille in der „Nacht der Lichter“ berühren zahlreiche Menschen, machen Frieden spürbar
Schwester Judith Beule SMMP übersetzte Texte und Gesänge in Gebärdensprache

Taizé-Atmosphäre

Dunkelheit in der Kathedralkirche des Erzbistums, später das Licht von mehr als tausend Kerzen, Gesänge, Texte aus der Heiligen Schrift, aber auch Stille und der besonders gestaltete Altarraum sorgten im Paderborner Dom für die Atmosphäre, die das Erlebnis Taizé einzigartig macht. Junge Menschen, aber auch Gläubige aller Generationen sind von dieser Atmosphäre seit vielen Jahren angerührt und begeistert. Die „Nacht der Lichter“ im Paderborner Dom ist den Gebetsgottesdiensten nachempfunden, die in der „Kirche der Versöhnung“ im südburgundischen Taizé (Frankreich) gefeiert werden.
Kennzeichen der Liturgie in der „Nacht der Lichter“ sind kurze, biblische Textimpulse sowie Zeiten der Stille. Getragen wird der Gottesdienst von den bekannten, mehrsprachigen Taizé-Gesängen. Nach der Kreuzverehrung, die fester Bestandteil der Liturgie ist, bestand die Möglichkeit, mit einem Seelsorger – in einer der Seitenkapellen des Domes – ein persönliches Gespräch zu führen oder von ihm gesegnet zu werden.

Die Texte aus der Heiligen Schrift wurden in diesem Jahr im Gottesdienst auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch sowie in Gebärdensprache vorgetragen. Für die musikalische Gestaltung sorgten die Sänger und Instrumentalisten eines Taizé-Chores unter der Leitung von Barbara Kleine sowie ein Gebärdenchor, der die Gesänge in Gebärdensprache übersetzte. Schwester Judith Beule SMMP aus dem Bergkloster Bestwig leitete den Gebärdenchor und übersetzte alle Texte und Gesänge in Gebärdensprache.

Friedenslaterne in der Nacht der Lichter

Mit gut zweieinhalb Metern Höhe und drei Quadratmetern Grundfläche ist die vom Domradio in Köln gestaltet „Friedenslaterne“ wohl die größte St.-Martins-Laterne der Welt. Bereits im Mai 2022 beim Katholikentag in Stuttgart hefteten zahlreiche Menschen Bitten, Gebetsanliegen und Friedensbotschaften an die Laterne: Hunderte Besucherinnen und Besucher hatten sich beteiligt, so dass ein buntes Mosaik entstand, als Zeichen gegen Krieg und für den Frieden. Auch bei der diesjährigen „Nacht der Lichter“ war die im Hasenkamp des Paderborner Domes aufgestellte „Friedenslaterne“ ein Ort für Fürbitten und Gebetsanliegen der Teilnehmenden. Zahlreiche Menschen nutzten die Möglichkeit, ihrer Sehnsucht nach Frieden Ausdruck zu verleihen.

Die im Hasenkamp des Paderborner Domes aufgestellte „Friedenslaterne“ war für die Teilnehmenden ein Ort für Fürbitten und Gebetsanliegen

Taizé

Die „Communauté“ von Taizé ist eine Gemeinschaft von Brüdern, die 1940 von Frère Roger Schuetz (1915 bis 2005) im südburgundischen Dorf Taizé in Frankreich gegründet wurde. Zu ihr gehören Männer aus über 25 Ländern, die entweder der katholischen oder einer evangelischen Kirche angehören. Bekannt geworden ist Taizé vor allem durch die internationalen Jugendtreffen: Jährlich verbringen zehntausende Jugendliche von allen Kontinenten eine Woche in Taizé. Auf diese Art und Weise ist das kleine französische Dorf zum Inbegriff ökumenischer und multikultureller Verständigung geworden.

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