780 Begegnungen mit Jesus Christus
18.11.2013

780 Begegnungen mit Jesus Christus

Fünf Jahre Nightfever mit Erzbischof Becker

Damit hatten die beiden jugendlichen Partygänger nicht gerechnet, als sie am Samstagabend um 22 Uhr in der Paderborner Innenstadt - gegen die Kälte mit Mütze und Schal dick eingemummt - unterwegs waren. Zwei andere Jugendliche sprechen sie freundlich an und möchten ihnen ein Geschenk machen.

„Dürfen wir ihnen eine Kerze schenken“, fragt Karol Mendrela und Mitstreiter Dennis Hennig schenkt direkt auch noch ein Lächeln hinterher, als er die Kerze überreicht. Mit der Kerze ist gleichzeitig eine Einladung verbunden. „Ihr könnt gerne hier in die Marktkirche gehen, die Kerze entzünden und eine Zeit dort verweilen.“ Die beiden Passanten gucken erst etwas verdutzt, dann aber bedanken sie sich freundlich und ziehen zielstrebig, bevor es in die nächste Kneipe geht, Richtung Marktkirche weiter. Für Karol Mendrela und Dennis Hennig geht es unterdessen weiter: Passanten in der Fußgängerzone ansprechen, Kerzen verschenken und Einladungen aussprechen.

Es ist wieder „Nightfever“-Nacht in Paderborn, wie jeden dritten Samstagabend in ungeraden Monaten seit fünf Jahren. Das kleine Jubiläum wird mit einem Gottesdienst mit Erzbischof Hans-Josef Becker in der vollbesetzten Kirche eingeläutet. „Nightfever hat etwas mit gesunder Temperatur aber auch mit Glut und Feuer zu tun“, beschreibt Erzbischof Becker, wie er die Initiative mit ihren dauerhaft 50 Ehrenamtlichen wahrnimmt. Gerne habe er daher die Einladung zu diesem Abend angenommen, um sich in die spürbare Gemeinschaft einzureihen. „Ich möchte heute Abend für euch da sein, so wir ihr es für mich seid.“ Erzbischof Becker spricht Worte des Dankes: „Nightfever ist mehr als nur ein Strohfeuer, wir dürfen dankbar für dieses Zeugnis sein, das ihr aus seiner Liebe heraus ablegt.“

Zum Ende des Gottesdienstes wird die Monstranz, wird Jesus Christus ausgesetzt. „Aber auch wir setzten uns ihm aus, lasst euch von ihm anschauen“, verabschiedet sich der Erzbischof und die eigentliche Arbeit für die Ehrenamtlichen von Nightfever beginnt. Sie schwärmen aus in die Stadt und laden zum Verweilen in der Kirche ein. In der Marktkirche sorgen unterschiedliche Musikgruppen und Bands für Atmosphäre. Laternen beleuchten den Weg über den Vorplatz, durch die Kirche, zu den Altarstufen, wo die Kerzen entzündet und abgestellt werden können, die gerade noch in der Stadt verschenkt wurden. Eine Box steht für Gebetsanliegen bereit und in den Seitenschiffen stehen Priester für Gespräche, einen persönlichen Segen und das Sakrament der Versöhnung bereit.

Das fünfjährige Bestehen ist gleichzeitig Anlass, etwas Neues zu starten. „Wir laden erstmals zu einer Katechese um 21 Uhr im Forum St. Liborius ein“, berichtet Benedikt Hebbecker, einer der Hauptverantwortlichen der Initiative. Dort spricht Pastor Christoph Severin mit den vor allem jugendlichen Gästen über Fragen des Glaubens.

Um kurz vor Mitternacht neigt sich Nightfever dem Ende zu. Jetzt kommen die Helfer wieder in der Kirche zusammen und beten die Komplet, das Nachtgebet der Kirche. 780 Kerzen haben bis dahin den Weg in die Kirche zurück gefunden. 780 bewusste oder unbewusste Begegnungen mit Jesus Christus.

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