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19.03.2020
Perspektive

#ohnecorona - Zeit

Was mache ich mit der Zeit und was macht die Zeit mit mir?
test
von Miriam Pawlak
Alles muss bei mir immer so hastig gehen. Schnell duschen, kämmen, eben etwas kochen, schnell was essen, dann noch den Kaffee herunterschlucken – und wozu das Ganze? In Zeiten des Coronavirus, habe ich doch Zeit, wieso tue ich so, als sei es nicht der Fall?
Wer die Zeit nicht ständig im Blick hat, der ist voll konzentriert.
Bei einer genussvollen Tasse Kaffee, kommen die Ideen so langsam.
In Coronazeiten: Selbstbelohnung nicht vergessen.

Gestern noch so

Seit einigen Tagen habe ich mich selbst isoliert und von jeglichen sozialen Kontakten abgeschirmt. Mein Trip nach Hamburg ist gecancelt, die Uni geschlossen, ich habe keinen Zugang mehr zu den Büchern der Bibliothek und versuche im Homeoffice voranzukommen, aber es geht nur schleppend. Alles ist so krampfhaft. Ich habe Zeit, aber kann sie nicht richtig nutzen. Ich komme gedanklich nicht rein ins Thema. Im Hintergrund höre ich die Nachrichten des Tages, schlage mehrere Bücher gleichzeitig auf, denke an dies und das und erwische mich im Onlineshop von Modegeschäften. Diese Überforderung durch die Zeit, die ich in diesen Tagen erfahre, bringt Chaos, denn: Sie zwingt mich zu einem Stillstand. Ich bin es nicht mehr gewohnt, aus der Ruhe Kraft zu ziehen.

Heute schon so

Heute habe ich alles anders gemacht. Ich habe die Zeit, die mir zur Verfügung steht, bewusst genutzt. Es begann schon heute Morgen mit dem Ritual, ein kurzes Gebet zu sprechen und als Morgenimpuls aus der Bibel zu lesen. Den Kaffee habe ich langsam getrunken und ihn wirklich genossen. Die Zeit ist da und sie möchte sinnvoll genutzt werden, aber deswegen muss ich ja nicht gleich in Panik verfallen, weil ich nicht weiß und wie ich anfangen soll. Mit kleinen Elementen, wie eben das Innehalten und einfach kurz aus dem Fenster schauen oder auch eine Messe online mitzufeiern, helfen mir, meine Nerven zu stärken. Und das Beste ist: Es wirkt.

Dieses sich in der Gesellschaft eingeprägte Wort „Entschleunigung“ birgt sehr viel Produktivität in sich. Es ist schon bezeichnend, dass ausgerechnet jetzt, in der Fastenzeit, die Pandemie ausgebrochen ist und Maßnahmen getroffen wurden, die in der Tat tief in unser Leben eingreifen. In der Presse und den Medien hören wir immer wieder das Wort „Verzicht“. Mag sein, dass wir jetzt eingeschränkter leben als zuvor, aber mir ist der Schutz meiner Familie, Freunde und aller Mitmenschen viel wichtiger. Zuhause ist für alles gesorgt.

Stay home

Ich vertraue den Experten und Regierenden der Welt auf ihr Wort, dass Sie bereits alles Mögliche tun, um die Panepidemie in den Griff zu bekommen. Wir müssen unbedingt mithelfen, denn es kommt auf jeden Einzelnen von uns an. Also bleibe ich gerne Zuhause. Ich lerne, dass der Überfluss an Zeit, jetzt noch intensiver genutzt werden kann – und dass muss mich nicht verrückt machen, sondern ich darf dankbar sein und mich freuen, dass ich an solchen Tagen zu dieser Erkenntnis kommen darf. Entschleunigt kann ich jetzt an meinen Projekten arbeiten und immer wenn mir danach ist, nehme ich mir eine Atempause.

Wie geht es Euch mit der Zeit?

Kleine Alltagshelfer, um Rituale zu finden, ins Gebet zu kommen und sich mit tausenden Menschen weltweit verbunden zu wissen:

Mit Clicktopray beten täglich tausende Menschen im weltweiten Gebetsnetzwerkes des Papstes Franziskus. Ihr seid eingeladen eigene Fürbitten zu verfassen, für die mitgebetet werden kann.

In der App Go4peace findet ihr in mehreren Sprachen das Tagesevangelium ausgelegt und zudem ein passendes Tagesmotto.

Die BDKJ-Bibel: „Wir erzählen die Bibel“ erzählt frisch und lit ausgewählte biblische Texte, so dass jeder die Story dahinter verstehen kann.

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