30.07.2023
WELTJUGENDTAG

Emotionen, Eindrücke und Erwartungen

Pilgerinnen und Pilger ziehen Zwischenbilanz nach einer Woche Weltjugendtag

Von Dirk Lankowski

250 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Erzbistum Paderborn sind derzeit als Pilgerinnen und Pilger zum Weltjugendtag unterwegs. Acht von ihnen haben wir bei den "Tagen der Begegnung" in Porto um eine Zwischenbilanz zum Ende der ersten Woche gebeten. Hier sind Emotionen, Eindrücke und Erwartungen der jungen Pilger:

Tristan Guntermann

Spirit dieser Tage eingefangen

Tristan Guntermann (24), Kirchhundem: „Ich finde bei diesem Weltjugendtag großartig, wie viele junge Menschen ihren Glauben feiern. Es ist eine schöne Erfahrung, ein Teil dieser Bewegung zu sein. Es ist unglaublich, wie viele Nationalitäten mit ihren Flaggen ich schon gesehen habe. Das gibt mir Hoffnung für die Zunft der Kirche. Und es wird ganz sicher nicht mein letzter Weltjugendtag sein. Porto ist eine sehr coole und gastfreundschaftliche Stadt. Ein Höhepunkt war für mich ein Taizé-Gebet in einer einfachen Kirche, wo ich den Spirit dieser Tage eingefangen habe.“

Glaube als verbindendes Element

Antonia Pasch (25), Detmold: „Mir geht es hier super, ich kann so viele junge Leute treffen und die Schwelle, in Kontakt zu kommen, ist wirklich niedrig. Auf jeden Fall nehme ich von diesem Weltjugendtag mit, dass die Gemeinschaft sehr stärkend ist, denn wir entdecken hier sehr viel, obwohl die Tage auch anstrengend sind. Hier ist der Glauben das international verbindende Element, das wir alle gemeinsam haben. Dass man im Glauben nicht allein ist, ist eine bewegende Erfahrung für den Alltag.“

Antonia Pasch
Anna Grasshoff

Gastgeber werden zur zweiten Familie

Anna Grasshoff (17), Dortmund: „Die Begegnung mit den ganzen anderen Jugendlichen hier beim Weltjugendtag gefällt mir sehr gut. Wir feiern hier mit Tausenden jungen gläubigen Leuten und sprechen über unseren Glauben, das stärkt mich. Unsere Gastgeber sind sehr herzlich, wir wurden gut aufgenommen und in den Familien ist es einfach witzig. Das fühlt sich an, als hätte man eine zweite Familie.“

Glaubensparty in der ganzen Stadt

Lukas Müller (20), Leopoldshöhe: „Für mich ist das mein erster Weltjugendtag und ich bin begeistert davon, wie offen alle Menschen hier sind. Wir feiern alle gemeinsam eine große Party in der ganzen Stadt. Bei mir Zuhause in der Kirchengemeinde sieht das leider anders aus, da gibt es viele alte Menschen. Hier sind wir eine junge Kirche und viele junge Leute teilen ihren Glauben. Das stärkt mich, auch wenn es an vielen Tagen ein anstrengendes Programm bis Mitternacht gibt.“

Lukas Müller
Lukas Winterkamp

Neue Glaubensformen für den Alltag

Lukas Winterkamp (23), Dortmund: „Ich hoffe, dass ich bei diesem Weltjugendtag die Chance habe, viele Menschen kennenzulernen und zu erfahren, wie sie ihren Glauben leben. Wir hatten einen Abend in der Gemeinde, wo uns junge Leute aus der Dominikanischen Republik gezeigt haben, wie sie ihren Glauben feiern, das war cool. Ich hoffe, ich entdecke noch mehr Formen, wie man seinen Glauben gut leben kann. Was ich davon in den Alltag übernehme, das ist eine andere Frage. So ein Weltjugendtag ist auch anstrengend und stressig, aber der Schlafmangel ist noch nicht so groß, sodass es noch richtig viel Spaß macht. Hier in Porto ist das mit 16.000 Pilgern eine Nummer größer als in der Gemeinde, wo wir wohnen. Du läufst hier durch die Stadt und überall sind Menschen aus anderen Nationen mit ihren Fahnen, alle begrüßen sich und jubeln sich zu.“

Coole Gemeinschaft entsteht

Luisa Jaron (19), Meschede: „Meine ersten Eindrücke vom Weltjugendtag sind wirklich sehr gut. Ich habe schon viele Menschen aus vielen Nationen kennen gelernt. Auch in unserer Gruppe mit jungen Leuten aus dem Südsauerland und Waldeck haben wir eine coole Gemeinschaft. Die Kirche hier ist ganz anders, es wird gefeiert und gejubelt – und dazu kommen moderne Lieder, es ist einfach lebendig. Diese Erfahrungen stärken meinen Glauben und geben mir das Gefühl, Teil einer ganz großen Gemeinschaft zu sein.“

Luisa Jaron
Meret Kleber

Weltjugendtag ist besonderes Erlebnis

Meret Kleber (21), Netphen: „Diese Fahrt zum Weltjugendtag ist wirklich einmalig. Es fühlt sich besonders an, ein Teil davon zu sein. Jeden Tag treffen wir neue Menschen, immer erleben wir etwas Neues. Ich erhoffe mir, dass ich offener vom Weltjugendtag zurückkomme. Wir leben aktuell mit 200 Franzosen in unserer Unterkunft, da klappt es schon. Für meinen Glauben nehme ich mit, dass ich nicht allein bin. In unserer Gemeinde habe ich schon das Gefühl, die letzte unter 40 Jahren zu sein. Hier, mit so vielen jungen Leuten den Glauben zu feiern, ist sehr motivierend.“

Weltjugendtag als Glaubens-Tankstelle

Lukas Meier (24), Paderborn: „Für mich ist das meine erster Weltjugendtag und die vielen Eindrücke sind sehr begeisternd. Es ist einfach alles noch besser geworden, als ich es mir vorher vorgestellt habe. Unsere Gemeinde hier ist sehr gastfreundschaftlich und in Porto gibt es noch viel mehr Begegnungen, die Busse und Straßenbahnen sind voll junger Leute, de Lieder anstimmen und jubeln, eine unglaublich positive Atmosphäre. Für mich wird der Weltjugendtag zu einer Tankstelle des Glaubens, denn das hier ist ein Kontrast zu den leeren Kirchen in Deutschland. Wenn man so viele junge Leute trifft und gemeinsam den Glauben feiert, dann räumt das schon Zweifel im Alltag, in der Glaubenspraxis aus.“

Lukas Meier

Mix