Hundbrax LEGO movies und die Legoversion des Doms.
Hundbrax LEGO movies und die Legoversion des Doms.
25.06.2018
Exklusiv

Paderborner Dom aus Legosteinen

Sieben Jugendliche, 18.000 Legosteine und ein Motiv: Die Jungs von Hundbrax LEGO movies bauen den Paderborner Dom nach.

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von Juliane Fröhling

Zwei Kellerräume, viel technisches Equipment, Tausende von Legosteinen und sieben Jungs mit einer gemeinsamen Leidenschaft: Sie bauen Objekte aus Lego-Steinen und drehen Filme damit. Der Aufstieg des SC Paderborn 07 in die erste Fußballbundesliga oder der Untergang der Titanic sind einige der Themen, die die Paderborner bisher umgesetzt haben. Im Moment haben sie gleich zwei Projekte auf der Agenda: Passend zum 950-jährigen Jubiläum wurde die Paderborner Kathedrale im Maßstab von 1:100 nachgebaut und mit diesem Modell drehen Julian Schlangenotto (17), Timo Deutschmann (20), Sebastian Brumby (17), Ben Pleininger (16), Moritz Lütke Westhues (14), Luca (16) und Tim Olszewski (20) einen Film zur Dombaugeschichte im Mittelalter. Hauptdarsteller sind Lego-Figuren, die als mittelalterliche Handwerker am Dom bauen.

Making of
Making Of
Making Of

Doch der Reihe nach: Entstanden ist die Idee auf der letzten Reise des Paderborner Domchores nach Venedig im Oktober 2017. „Gemeinsam auf der Busfahrt haben wir uns mit dem Dompropst Monsignore Göbel über das Jubiläum unterhalten und im Gespräch entstand die Idee, den Dom nachzubauen. Da wir uns alle durch den Chor dem Dom sehr verbunden fühlen, waren wir sofort begeistert von dem Projekt“, erzählt Tim Olszewski. Kennengelernt hat sich ein Großteil des Teams von Hundbrax LEGO Movies auch über den Domchor. Auf einer Chorfahrt im Jahr 2013 entdeckten die Jungs ihre gemeinsame Leidenschaft für Lego-Steine und YouTube-Videos. Seitdem widmen sie sich im Keller von Tim und Luca in Schloß Neuhaus ihrem gemeinsamen Hobby. Dort tüfteln sie mit Legosteinen, fotografieren jede einzelne Bewegung der Figuren und schneiden diese passend zu einem Film.

Nach der ersten Idee für das neue Projekt stürzten sich die Jungs gleich in die Planung, es musste schnell gehen. Schon für die erste offizielle Pressekonferenz zum Domjubiläum Anfang Februar dieses Jahres sollte ein Teaser fertig sein. Die Sets wurden geplant und gebaut, dafür rund 40.000 Steine extra in einem großen Lego-Store in Köln eingekauft. Es wurde fotografiert, gedreht, bearbeitet und geschnitten, damit am Ende ein sogenanntes Stop-Motion-Video entsteht, bei dem circa 16 bis 20 Bilder pro Sekunde ein flüssiges Video ergeben. Jeder Schritt und jede Aktion, ob Handwerker mit Spitzhacke oder ein fotografierendes Mädchen, müssen dabei einzeln fotografiert werden, am Ende sind es 6.000 bis 7.000 Bilder pro Film, die die Jungs sichten und bearbeiten. Eine besondere Herausforderung sind die Räumlichkeiten: Bei zwei Projekten gleichzeitig kann ein einzelner Kellerraum, der mit Licht- und Filmtechnik hochprofessionell ausgestattet ist, doch ganz schön eng werden.

»Da stecken ein paar hunderte Stunden an Arbeit drin, manchmal haben wir von morgens acht bis abends um elf gedreht. Das ist schon ein fester Freizeitbestandteil für uns.«

Tim Olszewski (20)

Außerdem sind perfekte Arbeitsteilung und ein gutes Zeitmanagement das A und O: „Vier von uns sind für die Planung und den Setbau zuständig, die anderen drei sind in der Nachbearbeitung und Videoproduktion und als Experten tätig“, erzählen die Freunde. Timo kennt sich in Sachen Informatik gut aus und entwickelt beispielsweise eigene Programme. Tim studiert an der Uni Paderborn Maschinenbau und kann somit mit den Originalbauplänen des Doms – soweit vorhanden – oder technischen Zeichnungen perfekt umgehen, was für die Setplanung hilfreich war. Währenddessen sind Sebastian und Julian professionell in der First Lego League unterwegs, bei der technikbegeisterte Jugendliche ihre selbst entwickelten Lego-Roboter in einem Wettbewerb präsentieren. Moritz spielt nebenbei erfolgreich bei Jugend Musiziert Cello und die übrigen Jungs spielen in einer Hockeymannschaft. „Ja, wir machen auch noch was anderes. Für die Lego-Movies treffen wir uns dann projektweise. Die Zeiten sind dann aber richtig intensiv, da bleibt für Schlaf nicht mehr viel übrig“, beschreiben Tim und Luca ihr Hobby. Unermüdlich verbringen sie Zeit in den Kellerräumenn, am Computer oder hinter der Kamera - Essen wird dabei zur Nebensache. Mittlerweile sind die Jugendlichen damit richtig erfolgreich: Sie haben bei mehreren Wettbewerben Preise abgeräumt und konnten ihre Filme auf bekannten Messen wie der Photokina oder in renommierten Fachzeitschriften präsentieren.

Auch das Richtfest wird gefeiert.
Auch das Richtfest wird gefeiert.
mit Monsignore Göbel


Zurück zum Domjubiläum: Film und Modell sind rechtzeitig fertig geworden. Ein Gedanke war den Studenten und Schülern noch besonders wichtig: „Der Dom ist das Wahrzeichen von Paderborn, deswegen kommt die Musik im Film auch von der Paderborner Produktion IMAscore. Mit Martin Lausen, Chefredakteur des Lokalradios Radio Hochstift, konnten wir einen lokalen und professionellen Sprecher gewinnen.“ Den Film darüber, wie der Dom im Mittelalter gebaut wurde, gibt es zur Zeit in der lebendigen Dombauhütte im Garten des Paderborner Abdinghofes zu sehen. Dort präsentieren außerdem verschiedene Handwerker, wie im Mittelalter gearbeitet wurde. Das Modell des Doms, welches auch für den Film eingesetzt wurde, und der Film werden außerdem Teil der Ausstellung „GOTIK– Der Paderborner Dom und die Baukultur des 13. Jahrhunderts in Europa“, die Ende September im Diözesanmuseum eröffnet wird, sein. Auf ein besonderes Detail haben die sieben Paderborner außerdem geachtet: Das Modell des Gotteshauses ist so gebaut, dass es auseinandergenommen werden kann, um auch in anderen Zusammenhängen gezeigt werden zu können. In einem Making-Of-Video zeigen die Jungs, was hinter den Kulissen passiert. Eins steht für alle fest: Dieses Projekt liegt ihnen besonders am Herzen, denn der Dom ist fester Bestandteil Paderborns und bietet ihnen unter anderem für ihr musikalisches Hobby Raum zur Gestaltung.

Wenn Sie auf das Video klicken, wird eine Anfrage mit Ihrer IP-Adresse an Youtube gesendet. Datenschutzinformationen

Hier geht's zur Homepage von Hundbrax LEGO movies. Die Videos gibt es auch auf dem YouTube-Kanal.

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