Die Helfenden des Katholikentags Joshua, Julian, Emilia und Laura.
13.05.2018
Miteinander

Einsatz für den guten Zweck

Zahlreiche Jugendliche als Helfende beim Katholikentag

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von Natalie Junghof

Der Katholikentag kann in diesem Umfang nur aufgrund der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gelingen. 2000 Helfende waren bei der diesjährigen Großveranstaltung in Münster dabei. Unter ihnen 150 Jugendliche aus dem Südsauerland. Sie unterstützten das Katholikentagsteam, die Sicherheitsleute und Polizei im Messe- und Kongresszentrum Halle Münsterland.

#HelfenMachtSpaß

Es ist Samstagmittag, 15 Uhr. Zahlreiche Interessierte sind für die Veranstaltungen im Rahmen des Katholikentags in die Halle Münsterland gekommen. In dem riesigen Gebäudekomplex laufen parallel unterschiedene Veranstaltungen. Um die Vorbereitung und Umsetzung kümmern sich u.a. Julian Pfeil, Joshua Ivo, Emma Bordoni und Lisa Groß. Sie haben sich als Helfende schon Monate im Voraus freiwillig angemeldet. Gemeinsam mit Jugendlichen der 9. und 10. Jahrgangsstufen aus dem Kreis Olpe reisten sie bereits zwei Tage vorher, am Dienstag an, um beim Aufbau der Locations zu helfen und die Veranstaltungen vom 9. bis 13. Mai vorzubereiten.

Joshua Ivo beim Helfen.

»Das Zwischenmenschliche ist beim Helfen ein sehr wichtiger Aspekt.«

Joshua Ivo
Helfer an der Eingangskontrolle

Vor dem Eingang steht der 16-jährige Joshua Ivo bei der Einlasskontrolle. Er schaut in Rucksäcke, Handtaschen und auf die Eintrittskarten. Neben dem Einlass ist er auch in den Hallen unterwegs und spricht mit zahlreichen Menschen: „Das Zwischenmenschliche ist beim Helfen ein sehr wichtiger Aspekt. Meine gute Laune überträgt sich automatisch auf die der Besucher“, sagt er. Beeindruckend findet er, dass der Katholikentag als wichtige Veranstaltung von Politikern und Bürgern wahrgenommen wird. „Die Großveranstaltung wird nicht nur auf die katholische Kirche reduziert, sondern es gibt viele spannende politische und gesellschaftliche Diskussionen“, sagt der Zehntklässler des Gymnasiums Maria Königin. Der Katholikentag ist eine überkonfessionelle und multikulturelle Veranstaltung, die offen für jeden Menschen ist.

Julian Pfeil bei der Arbeit hinter den Kulissen.

»Wir tun ein gutes Werk und ermöglichen die Veranstaltung.«

Julian Pfeil
Helfer vor und hinter der Kulissen der Großveranstaltung

Nach dem wir durch den Einlass gekommen sind, geht es hinter die Kulissen. Dort treffen wir Joshuas Klassenkameraden Julian. Der 16-jährige ist hinter den Kulissen im Einsatz und kennt sich mit der Logistik aus. „Es ist spannend, eine Großveranstaltung vor und hinter den Kulissen zu begleiten“, sagt der 16-jährige. Er und die anderen Ehrenamtlichen sehen bei den Veranstaltungen zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wie den Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier, die Bundeskanzlerin Angela Merkel oder Eckhart von Hirschhausen. „Die Bundeskanzlerin und den Bundespräsidenten live aus nächster Nähe zu sehen, ist etwas ganz Besonderes“, sagt der Schüler des vom Gymnasiums Maria Königin. Er ist zum ersten Mal beim Katholikentag und besonders begeistert von der Vielfalt des Programms, dem Spaß der Helfenden und dem deutlich sichtbaren Glauben. „Als Helfer habe ich gelernt, auch in hektischen Situationen ruhig zu bleiben. Den friedvollen Umgang nehme ich in den Alltag mit“, sagt Julian. „Wir tun ein gutes Werk und ermöglichen die Veranstaltung“, sagt er. Er möchte auch beim nächsten Katholikentag als Helfer dabei sein.

Emilia beim Einrichten des Backstage-Bereichs.

»Ich konnte die Garderobe von Angela Merkel einrichten. Das war ein tolles Erlebnis.«

Emma Bordoni
Helferin in der Garderobe in der Halle Münsterland

Nachdem eine Palette verladen ist, geht es in die Garderobe und Maske. Die 15-jährige Emma Bordoni kümmert sich um die Getränke und Snacks. „Ich konnte die Garderobe von Angela Merkel einrichten. Das war ein tolles Erlebnis“, sagt die Schülerin der Gesamtschule Wenden. „Wir haben verantwortungsvolle Aufgaben, die ich ehrenvoll finde, wie etwa die Presse und Besucher von Merkel fern zu halten“, sagt sie. Für sie macht den Katholikentag aus, dass jeder eine Stimme hat. „Jeder kann sich hier beteiligen, ob mit einem Stand, bei den Diskussionen oder Podien“, berichtet Emma. Das sei für sie ein großer Fortschritt in der katholischen Kirche. Auch gefällt ihr das Miteinander unter den Helfenden und dem Publikum: „Alle Menschen sind hier sehr nett und wir bekommen oft Lob vom Publikum“.

Lisa Groß ist für das Publikum beim Katholikentag zuständig.

»Jeder sollte die Erfahrung machen, als Helfender dabei zu sein und als großes Team mit fremden Menschen umzugehen.«

Lisa Groß
Helferin im Publikum der Podien

Nachdem die Garderobe vorbereitet ist, geht es vor die Bühne ins Publikum. An dieser Stelle ist die 14-jährige Lisa Groß unterwegs. Sie verteilt Stifte und Zettel im Publikum und reicht Teilnehmenden das Mikrofon. „Ich habe hier gelernt, viel Geduld zu haben und auf Menschen zuzugehen“, sagt Lisa. „Jeder sollte die Erfahrung machen, als Helfender dabei zu sein und als großes Team mit fremden Menschen umzugehen“, findet die Gesamtschülerin.

Die Freiwilligen aus dem Sauerland bilden beim Katholikentag die größte Gruppe der Helfenden. Begleitet werden sie von Lehrer Ansgar Kaufmann und Pastor Ludger Wollweber. "Für die Jugendlichen ist das ein besonderes Erlebnis, da sie Zuverlässigkeit, Belastbarkeit sowie Teamgeist lernen und den Flair vom Katholikentag spüren", sagt der 54-jährige Lehrer vom Gymnasium Maria Königin. Er selbst ist seit 1980 begeistert von der Großveranstaltung. Die Gesamtleitung der Gruppen aus dem Südsauerländer liegt bei Andreas Stein, Leiter der K.o.T (Kleine offene Tür) Wenden. Der 44-Jährige ist seit 20 Jahren als Objektleiter dabei und betreute zuvor Jugendgruppen beim Katholikentag. Die Gruppenleiter sind als ehrenamtliche Leiter bereits Jahre zuvor mit der Planung beschäftigt. Stein liegt die Organisation des Katholikentags mit den Jugendlichen besonders am Herzen: "Wir möchten jungen Menschen zeigen, dass Glauben Spaß machen kann, vielfältig ist und von jedem Menschen anders praktiziert werden kann".

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