Ferienfreizeiten 2023

Acht Tipps zur Freizeit-Vorbereitung

Woran solltet ihr vorm Zeltlager denken?
Was kann man gut vorbereiten, damit man während der Ferienfreizeit wenig Stress hat?
Von Carolin Schnückel

Sommerzeit ist Lagerzeit! YOUPAX versüßt euch das Warten aufs Zeltlager oder die Ferienfreizeit mit einer Serie rund um die schönste Zeit des Sommers. Bis endlich die Isomatte entstaubt wird, liefern wir euch alles, was ihr zum Vorfreude-Boostern braucht.

Be prepared! Von A wie Aufgabenverteilung bis S wie Spaß beim Spülen:
Hier kommen acht Ideen zur Vorbereitung eurer Freizeit.

1. Leitungsrunde:
Nicht ohne mein Team!

Stellt euch vorab mal die Frage: „Mit welchen Kompetenzen und Charismen setzt sich unsere Leitungsrunde auseinander?“ Dazu rät BDKJ-Diözesanseelsorgerin Helena Schmidt. Charismen – klingt etwas esoterisch?

Ist aber christlich! Als Charismen verstehen wir das, was Gott uns „in die Wiege gelegt hat“, erklärt Schmidt: unsere Begabungen, Interessen, Fähigkeiten. Damit hängt ganz eng unsere Taufberufung zusammen. Was hat Gott mit mir vor? Wie kann ich meine Talente am besten einsetzen und meine Potentiale entfalten?

Das Erzbistum Paderborn hat dazu ein tolles Kurskonzept entwickelt: DIE FRISCHZELLE. Vielleicht habt ihr ja vorm Lager noch Zeit, um als Leitungsrunde einen FRISCHZELLE-Onlineworkshop zu machen. Ansonsten könnt ihr euch bei einem Vorbereitungstreffen darüber austauschen, wer was besonders gut und/oder gerne macht. Dadurch ergeben sich dann Lager-Jobs wie Fotografin, Materialverwalter, Aufräum-Motivatorin, Zuhörer oder Kassiererin fast wie von allein.

2. Finanzplanung:
Ein eigenes Konto erleichtert die Abrechnung

Eure Fixkosten für Unterkunft, Transfer, Versicherungen, Material, Eintritte und geplante Ausflüge könnt ihr gut vorab berechnen. Wenn ihr euch selbst verpflegt, solltet ihr mit einem Budget von 5€ pro Kopf und Tag gut hinkommen. Einen Puffer für diverse Ausgaben solltet ihr auch einplanen, hier seid ihr ebenfalls mit 5€ pro Nase und Tag gut aufgestellt.

Generell ist es ratsam, ein eigenes Konto mit EC-Karte für die Fahrt einzurichten. Hierhin werden alle Beiträge der Teilnehmenden überwiesen, von hieraus bezahlt ihr alle Kosten. Dann habt ihr auf den Kontoauszügen direkt eine vollständige Übersicht aller Einnahmen und Ausgaben. Sowohl EC-Karte als auch Bargeld werden von der Kassiererin bzw. dem Kassierer verwaltet – vorher, während des Lagers und danach.

Diese Person sollte für Geldabhebungen und Barausgaben vor Ort ein Kassenbuch führen und jeden dritten Tag mal einen Kassensturz machen. Zwei Prüferinnen bzw. Prüfer checken nach der Fahrt nochmal alles. Vom übrigen Geld kann ein schönes Nachtreffen oder nette Erinnerungspäckchen bezahlt werden.

3. Soli-Topf:
Damit niemand zuhause bleibt

Alle sollen mitfahren können, egal wie der finanzielle Background der Teilnehmenden aussieht. Eröffnet vorab einen Soli-Topf für diejenigen, die nicht den (vollen) Teilnahmebetrag tragen können. Das Geld kann aus verschiedenen Richtungen kommen – als freiwillige 5€ mehr von manchen Eltern, als Kollekte bei einem Gottesdienst im Vorfeld oder als Förderung des Erzbistums oder Landes NRW. Für letzteres findet ihr alle Infos beim BDKJ Paderborn unter

www.bdkj-paderborn.de/service/foerderung.

4. Erste Hilfe:
Ein Sani-Team für alle Fälle

Eine wichtige Aufgabe im Team: Sanitäterin und Sanitäter. Bestimmt vorab zwei bis vier Leute, die während des Lagers Ansprechpersonen für kleine bis große Notfälle sind. Bestenfalls ist der letzte Erste-Hilfe-Kurs noch frisch im Kopf. Bei den Sanis liegen die Infos zu Unverträglichkeiten und Allergien der Teilnehmenden. Kinder und Jugendliche, die regelmäßig Medikamente nehmen müssen, haben eine eigene Ansprechperson im Kleinteam und kommen bestenfalls von sich aus auf sie zu (zum Beispiel immer vorm Frühstück).

Die Sanis haben Zugang zu Antihistaminika, Medikamenten, Kühlpacks, Pflastern, Verbänden, Wundsalbe, Insektenstich-Gel. Falls ihr in der Pampa unterwegs seid, überlegt vorab, wie ihr das Sani-Zubehör auslaufsicher und kühl transportieren könnt. Das Saniteam sollte immer wissen, wo der nächste Notsammelpunkt ist. Das geht zum Beispiel mit der App „Hilfe im Wald“.

5. Prävention:
Zwei Vertrauenspersonen für die Fahrt

Den Rücken eincremen, flirten und Komplimente machen, bei wem anders auf dem Schoß sitzen, Spiele mit vollem Körpereinsatz, … Während der Freizeit gibt’s etliche Momente, in denen ihr euch mit Worten oder Handlungen nah kommen könnt. Redet im Team über Grenzen und mögliche Arten, bestimmte Situationen zu handhaben. Macht euch bewusst, welche Rollen ihr als Leiterinnen und Leiter gegenüber den Teilnehmenden einnehmt.

Diskutiert und wählt im Vorfeld zwei Vertrauenspersonen aus dem Team (weiblich und männlich), an die sich die Teilnehmenden wenden können, falls sie sich während des Lagers unwohl fühlen oder etwas beobachtet haben. Sprecht auch während der Fahrt mit den Kindern oder Jugendlichen über Themen wie Selbstbestimmung und Konsens. Zur Vorbereitung gibt’s vom BDKJ und dem Erzbistum gute Materialien.

6. Alltagsaufgaben:
Make Spülen fun again!

Jede Selbstversorgungs-Freizeit hält auch Keinen-Bock-Aufgaben bereit. Wie kann man die Stimmung beim Spülen oder Aufräumen hochhalten? Mit Musik! Macht euch eine gute Playlist an oder singt einfach selbst. Unser Vorschlag: Ein Singspiel.

Die Nachtigall

Die Teilnehmenden werden in zwei gleich große Gruppen eingeteilt. Beide Gruppen singen das gleiche Lied, bloß mit Unterschieden am Ende jeder Zeile. Beide Gruppen beginnen gleichzeitig zu singen.

 
Gruppe 1 startet mit 1x Hey und geht hoch bis zu 5x Hey:

"Auf einem Baum in Kalifornien, da saß ne kleine Nachtigall und sang Fiderallala, Hey!".
"Auf einem Baum in Kalifornien, da saß ne kleine Nachtigall und sang Fiderallala, Hey! Hey!". Usw.

Gruppe 2 startet mit 5x Hey und geht dann runter auf 1x Hey:

"Auf einem Baum in Kalifornien, da saß ne kleine Nachtigall und sang Fiderallala, Hey! Hey! Hey! Hey! Hey!".
"Auf einem Baum in Kalifornien, da saß ne kleine Nachtigall und sang Fiderallala, Hey! Hey! Hey! Hey!". Usw.

Wichtig ist, dass ihr nach den Hey's keine Pause macht, sondern direkt weitersingt.

Im letzten Durchgang sollten beide Gruppen zusammen auf dem letzten "Hey!" synchron gemeinsam enden. Wenn’s klappt, ist es ein krasses Gefühl!

7. Spirituelles:
Sprecht miteinander und stimmt euch ein

„Die Leitungsrunde überlegt sich gemeinsam, wie sie während der Freizeit Gemeinde leben möchte und diskutiert dies zusammen“, rät Helena Schmidt. Tauscht euch vor dem Lager darüber aus, wo ihr mit eurem Glauben steht. Seid ihr gerade total fein damit? Beschäftigen euch Zweifel? Auch wenn ihr unsicher seid, wie ihr euren Glauben gegenüber den Kindern und Jugendlichen kommunizieren sollt – oder wenn das Thema für euch so persönlich ist, dass es euch schwerfällt, darüber zu reden: Lasst es euer Team wissen.
Aussendungsgottesdienst und Reisesegen

Für einen schönen, spirituellen Startpunkt hat Helena weitere Ideen: „Ich habe besonders gute Erfahrung mit Aussendungsgottesdiensten gemacht. Hierbei sind auch die Eltern eingeladen und haben so eine gemeinsame (Vor)Freude auf das Lager und die Ferienzeit gespürt und konnten sich mit einem Reisesegen von den Kindern verabschieden. Für wen das vorher zu stressig oder nicht passend ist, kann ein Reisesegen für alle ein schöner Auftakt sein.“

8. Die schönste Freude:
Durchatmen und vorfreuen!

Okay, die Organisation steht. Ihr habt nur noch ein paar Kleinigkeiten auf dem Zettel. In wenigen Tagen geht es los. Dann gönnt euch nochmal einen entspannten Abend als Team – am Lagerfeuer, am See, ganz egal.

Nach der ganzen Planerei fehlt nur noch eine ganz wichtige Sache: Schaut euch um und freut euch! Klopft euch schon mal auf die Schulter, stimmt euer liebstes Lagerfeuerlied an – die schönste Zeit des Sommers liegt genau vor euch!

Mix

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