Ein Kirchturm mit dem Kreuz ragt in den Himmel.
Ein Kirchturm mit dem Kreuz ragt in den Himmel.
15.11.2019
Exklusiv

Zurück zur Struktur der Urkirche?

Serie "Meine Kirche" - Maik Schmiedeler, aktiv in der Kolpingjuend und Studienrat in Lünen

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von Tobias Schulte

Wie kommen junge Menschen mit Gott in Berührung? Was kann die Kirche ihnen bieten? Diese Fragen beschäftigen uns nicht nur bei YOUPAX, sondern in der ganzen katholischen Kirche. Sie könnten entscheidend sein, damit die Kirche im Erzbistum Paderborn wirklich den Menschen dient. Deshalb fragen wir in der neuen Serie "Meine Kirche" jede Woche neue junge Erwachsene aus (Hochschul-)Gemeinden und Jugendverbänden, was für sie die Kirche der Zukunft ausmacht.

Diese Woche: Maik Schmiedeler, der gebürtig aus St. Peter und Paul Medebach stammt. Der 32-Jährige ist dort in der Gemeinde und der Kolpingjugend aktiv - erst auf Orts-, dann auf Bezirks- und schließlich auf Diözesanebene. Er hat Deutsch, Musik und katholische Religion in Münster studiert. Dort wohnt er nun auch noch und arbeitet als Studienrat in Lünen.

»Je älter ich werde, desto inspirierender interessanter finde ich die Urkirche und ihre Strukturen: kleine, wirklich viele Lebens-bereiche durchziehende Gemeinschaften, die sich gegenseitig tragen und unterstützen.«

Maik Schmiedeler
Studienrat in Lünen und Mitglied der Kolpingjugend

Maik Schmiedeler
Maik Schmiedeler

Welche Form von Gebet oder Gottesdienst gibt dir persönlich Kraft, Ruhe, ein Stück von Gott?

Sich im Gottesdienst bewusst zu sein, dass - zumindest in ähnlicher Form - seit knapp 2000 Jahren an den verschiedensten Orten Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu feiern und sich auszutauschen, ist schon eine Kraftquelle. Allerdings muss mich vor allem die Predigt erreichen und mir etwas mitgeben. Und ich muss den Eindruck haben, dass die an der Liturgie Beteiligten Lust und Freude bei dem haben, was sie tun. Beides ist leider immer seltener der Fall.

Und - so komisch es klingt: Mein Chor, und im Besonderen die Konzerte, sind eine Form von Gottes-Dienst. Singen ist ja doppeltes Beten.


Welche Art der Begleitung sollte Kirche ausbauen?

Angebote gibt es ja wirklich wie Sand am Meer: geistliche Begleitung, Beichte, Exerzitien, ... Es werden aber fast kaum noch welche genutzt. Je älter ich werde, desto inspirierender interessanter finde ich die Urkirche und ihre Strukturen: kleine, wirklich viele Lebensbereiche durchziehende Gemeinschaften, die sich gegenseitig tragen und unterstützen. Da ist Begleitung sowieso schon mit dabei. In den immer größer werdenden Verwaltungseinheiten habe ich eher den Eindruck, dass das pastorale Personal immer mehr verwaltet und immer weniger Seelsorge und Begleitung betreibt.


Welche Gemeinschaftsformen sollte Kirche ausbauen?

Ich komme seit kleinauf aus der verbandlichen Jugendarbeit und finde das nach wie vor eine der besten Gemeinschaftsformen, in denen alle Vollzüge von Kirche - den Begriff verwende ich häufig synonym zu ,Gemeinschaft’ - und Glaube erlebt werden können.

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