"Ministranten sind ein Segen für die Kirche"
05.08.2014

"Ministranten sind ein Segen für die Kirche"

Tag 2 der Ministrantenwallfahrt

Tag 2 in der Ewigen Stadt. 30 Grad, die Sonne scheint und kaum eine Wolke ist am Himmel zu sehen. Dafür an jeder Ecke Ministranten aus den deutschsprachigen Bistümern. Dominik Franklin, Janik Beyermann, Jan-Luca Schmitz und Vincent Schnückel aus der Gemeinde St. Michael Brakel können es noch gar nicht richtig glauben, dass sie gerade so eine riesige Stadt erkunden können. Zusammen mit ihrem Vikar Christian Städter, der acht Jahre lang als Student in Rom gelebt hat und ein echter Rom-Kenner ist, besuchen sie Kirchen, entdecken die bekannten Plätze und genießen das römische Feeling. „Rom ist eine gigantisch tolle Stadt“, schwärmt Jan-Luca nach den ersten Metern auf der Brücke zur Engelsburg. „Alles hier ist so riesig“, findet der 16-Jährige.

Morgens haben die Jugendlichen zuerst einen Abstecher zur Kirche Sant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio unternommen, dort findet später das Abendgebet der diözesanen Paderborner Pilgergruppe statt. Christian Städter findet den Ort passend, um mit einem Rundgang zu beginnen. Er berichtet den Jugendlichen von der Gründung des Jesuitenordens und von seinem Gründer Ignatius von Loyola, dem die Kirche geweiht ist. Dieser habe kurz vor einem Besuch in Rom, um den Orden zu gründen, eine Vision gehabt, in der Jesus ihm zuspricht: „Ego vobis Romae propitius ero“ („Ich werde Euch in Rom gnädig sein“). Christian Städter: „Darauf dürft ihr auch vertrauen, wenn ihr in diesen Tagen in Rom unterwegs seid.“

Also geht es frohgestimmt durch die engen Gassen über die Engelsbrücke zum Vatikan und in den Petersdom. 30 Minuten Anstehen in der Sonne sind für die Jugendlichen aus Ostwestfalen kein Problem. Sie haben sich gut auf die Tage vorbereitet und berichten sich gegenseitig über Wissenswertes. Christian Städter schenkt jedem noch ein Neues Testament im Taschenformat und kurzerhand wird die Bibelstelle über Petrus thematisiert. Dann ist es soweit, die Gruppe hat es durch die Sicherheitskontrollen hindurch in den Petersdom geschafft.

„Ich war schon vom Kölner Dom beeindruckt, aber der Petersdom ist wirklich atemberaubend“, schildert Vincent seine Eindrücke. Staunend geht es durch den Dom hindurch bis hinunter zum Grab des Apostelfürsten und zu den Gräbern der verstorbenen Päpste. Immer wieder treffen die vier Jugendlichen dabei andere Gruppen aus dem Erzbistum, immer wieder gibt es ein freudiges „Hallo“.

Draußen auf dem großen Platz laufen derweil die Aufbauarbeiten für die Sonderaudienz am Dienstagabend. Jan-Luca: „Ich bin schon ein bisschen gespannt auf die Audienz mit Papst Franziskus, er wirkt ja sehr offen und einladend.“ Janik freut sich auch, denn mit über 48.000 Ministranten aus ganz Deutschland zusammen zu kommen, sei etwas ganz Besonderes. „Wir sind in den Gemeinden meistens nicht so viele Ministranten in unserem Alter, aber so ein Treffen zeigt doch, es gibt viele andere Jugendliche, die sich engagieren“, erklärt Janik. Und sein Freund Dominik ergänzt: „Ich finde es richtig schön, dass hier so vielen Ministranten sind, da bekommt man einen ganz anderen Eindruck vom Glauben, der in dieser Stadt doch internationaler ist.“

Die Gruppe steuert über die Piazza Navona auf das Pantheon zu. Auch dort herrscht Gedränge und Geschiebe, überall sind deutsche Ministranten unterwegs oder stimmen im Schatten ein Lied an. Es geht weiter durch das Regierungsviertel mit einem leckeren „Gelato“ und dann zur Kirche Sant’Ignazio. Dort bevölkern die rund 660 Ministranten aus dem Erzbistum das Mittelschiff der Kirche und singen und tanzen das Mottolied der Wallfahrt, „Frei! Darum ist es erlaubt, Gutes zu tun“. Das Abendgebet mit Weihbischof Hubert Berenbrinker und Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder steht unter dem Motto „Segen sein“. Die Teilnehmer bekommen einen grünen Stempel mit diesem Motto vor dem Gottesdienst zur Einstimmung auf den Handrücken gedrückt.

Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder betont in seiner Katechese, dass „die Ministranten ein Segen sind für unsere Kirche“. Aber die Ministranten könnten sich auch sicher sein, dass sie auch gesegnet seien. „Benedicere, zu deutsch ‚Gutes Sagen‘, heißt, dass Gott es sozusagen gut mit euch meint, er gibt euch Gutes mit auf den Weg.“ Damit sei dann auch ein Auftrag für die Ministranten verbunden: „Es liegt an euch, diesen Segen weiterzugeben, anderen Menschen Gutes mit auf den Weg zu geben.“

Den Segen können die Ministranten dann auch persönlich von den mitgereisten Priestern empfangen, die nach dem Gottesdienst zur Einzelsegnung zur Verfügung stehen. Dominik, Janik, Jan-Luca und Vincent freuen sich über das Angebot. Ein anstrengender, schöner und segensreicher Tag liegt hinter ihnen.

Hier gibt es die Fotos vom zweiten Tag der Ministrantenwallfahrt.

Vikar Christian Städter mit den Ministranten aus Brakel vor der Engelsburg.
Ministranten aus dem Südsauerland besuchen den Petersdom.
Zum Mottolied wurde sich kräftig bewegt.
Weihbischof Hubert Berenbrinker freut sich über die Begegnung mit den Ministranten beim Abendgebet.
Die Teilnehmer konnten von den mitgereisten Priestern, hier Diözesanjugendpfarrer Stephan Schröder, einen Einzelsegen empfangen.

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