Weihnachten 2020 - das etwas andere Weihnachtsfest
Weihnachten. Dazu gehört für mich das Beisammensein mit der Familie, Lachen, gutes Essen, Gottesdienst, Gesang, Glockengeläut, Kerzenschein.
Corona. Das ist Abstand halten, sich nicht treffen, oft kein freundliches Zulächeln auf dem Gesicht des Anderen und erst recht kein gemeinsamer Gesang.
Geht das, Weihnachten zu feiern, so ganz ohne die große Familienrunde beim Festschmaus?
Vielleicht muss ich anders fragen. Wie war das damals? Niemand hatte der kleinen Familie in der Nacht eine Herberge geboten, keinen Platz am Feuer und keine warme Mahlzeit. Lag Jesus dann einsam in der Krippe? Nein, in Betlehem saß zwar irgendwo eine materiell bedürftige, kleine Familie zusammen, aber neugierige Hirten schauten plötzlich mitten in der Nacht vorbei und brachten der Familie etwas zu Essen. Einsam und verlassen waren sie sicher nicht.
Unser Weihnachtfest 2020 mag stiller werden, traurig wird es nicht. In der Stille liegt die Möglichkeit zur Besinnung. Wir alle wissen doch, dass an Weihnachten für unser Glück nicht das größte und teuerste Geschenk ausschlaggebend sein sollte.
Ich werde dieses Weihnachtsfest jedenfalls ganz bewusst nutzen, um in meine Nachbarschaft dorthin ein Lächeln oder ein Stück des Weihnachtsessen zu bringen, wo kein helles Licht leuchtet. Wo Menschen vielleicht einsam oder in finanzieller Not sind. Das geht trotz Distanz.
Ich soll meinen Mitmenschen ein Segen sein. Wer hat das nochmal gesagt? Richtig, Jesus! Wer wird an Weihnachten geboren? Richtig…!
Also fülle ich mein Glas und stoße auf diesen Segen an und nehme auch dieses Weihnachtsfest 2020 als Segen hin. Und mein wichtigster Gast zum Weihnachtfest wird sicher kommen. Christus soll an meinem Tisch einen Platz finden und ich werde ihn bitten, bis zum neuen Jahr bei mir zu bleiben.