Ein großes Kreuz, das im Sonnenuntergang steht.
09.03.2021
Seelenstärker

Zwischen fluchen und Mut zusprechen

Über die 7 Worte Jesu am Kreuz

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von Hans-Bodo Markus

„Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lukas 23,43) Vielleicht kennst du diesen bekannten Satz Jesu. Er spricht ihn am Kreuz, zu einem der zwei Männer, die zusammen mit ihm gekreuzigt werden. Mich fasziniert der Satz. Es ist eine feste Zusage Jesu an einen zum Tode verurteilten Menschen, dass dieser bald mit ihm im Paradies sein wird.

Was für eine klare Botschaft, die von manchen Christen sogar als erste Heiligsprechung der Geschichte angesehen wird. So auch von Vikar Thorsten Hasse, der als Neupriester zu Gast in der aktuellen Staffel des „Seelenstärkers“ ist. Diese wird diese Woche aus der Gemeinde St. Dionysius in Paderborn-Elsen gesendet.

Gemeinsam kommen wir in der Dienstagsfolge darüber ins Gespräch, wie wir uns das Paradies vorstellen und welche Bilder uns bei dieser Frage in den Kopf schießen: Wo ist das Paradies? Wie sieht es dort aus? Wie gelangen wir Menschen dorthin? Darüber gibt es im Christentum viele unterschiedliche Vorstellungen. So auch in unserem Gespräch.

Ganz bei Gott sein

Das Paradies ist für uns ein wunderschöner Ort der Gottesbegegnung, der nach dem Tod auf uns wartet. Wen Gott einmal dort aufgenommen hat, der darf für immer dort bleiben, so unsere Vorstellung. Wie stellst du dir das Paradies vor?

In dieser Woche beschäftigen uns im „Seelenstärker“ aber noch sechs weitere Worte Jesu am Kreuz. Diese insgesamt sieben letzten Worte Jesu (auch Kreuzesworte genannt) finden sich in den vier Evangelien. Den letzten Worten Jesu wird im Christentum seit vielen Jahrhunderten eine besondere Bedeutung zugeschrieben.

Wer hat hier wen verlassen?

Viele der Worte Jesu lassen sich auch auf unsere Gegenwart übertragen. Daher sprechen wir in der aktuellen Staffel auch über das Thema Vergebung und der Beziehung Jesu zu seiner Mutter und seinem Lieblingsjünger Johannes. Die Worte „Frau, siehe, dein Sohn (…) Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,26f.) richtet Jesus an seine Mutter Maria und seinen Lieblingsjünger Johannes. Man kann sagen: Jesus ordnet und regelt dadurch noch, was er im Leben nicht vollenden konnte, damit seine Mutter versorgt ist. „Passt aufeinander auf!“ könnten wir Jesus dabei auch in den Mund legen.
Wer sind aber für uns die Menschen, die uns besonders am Herzen liegen? Sorgen wir immer auch für eine gute Beziehung zu diesen Menschen?

Beim Satz Jesu „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34) fragen wir uns, welche Momente der Gottverlassenheit wir schon einmal in unserem Leben gespürt haben und wie wir damit umgegangen sind? Heißt Gottverlassenheit nicht eigentlich, dass wir Gott verlassen und nicht er uns?

Am Ende der Woche stehen dann die Worte Jesu kurz vor seinem Tod im Mittelpunkt unserer Gespräche und wir stellen uns fragen wie: „Wonach dürstet es mir in der gegenwärtigen Situation?“ oder „Was oder wer stillt meinen Durst?“. Welche Gedanken gehen uns durch den Kopf, wenn wir das letzte Kreuzeswort Jesu „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 23,46) lesen?

Jesus hat seinen Auftrag zu Ende gebracht. Er kehrt zu seinem Vater zurück, der ihn gesandt hat. Können auch wir unsere Hände vertrauensvoll ineinander legen und darauf vertrauen, dass unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Gottes schützender Hand liegt?

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